Doggerland

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tigercat666 Avatar

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Inhalt: Karen Eiken Hornby, arbeitet als Kommissarin auf Doggerland, einer Inselgruppe zwischen Dänemark und England. Als die Ex-Frau Susanne, ihres Chefs erschlagen aufgefunden wird, muss Karen nicht nur die Ermittlungen übernehmen, sie muss auch ein Alibi für ihn finden, denn das sie nach dem Austernfest, die Nacht mit dem arroganten Mann verbracht hat, will sie nicht unbedingt an die große Glocke hängen. Die Ermittlungen gehen nur langsam voran und Karen muss tief in der Vergangenheit graben um der Lösung auf die Spur zu kommen.
Meine Meinung:
Die Idee, für einen Krimi eine ganze Inselgruppe aus dem Meer auftauchen zu lassen, hat mich fasziniert. Eine komplett neue Umgebung zu erschaffen, war mir aus dem Genre völlig neu, so etwas erwartet man ja eher im Fantasybereich. Vielleicht hatte ich deswegen auch einen etwas mystischeren Krimi erwartet, wem es ähnlich geht: Doggerland hat nichts mystisches. Maria Adolfsson hat einen soliden, skandinavischen Krimi erschaffen, mit einer sehr sympathischen Protaginisten in Gestalt von Karen Eiken Hornby, die sich nach einem Schicksalsschlag nach Doggerland zurückgezogen hat und sich nun behaupten muss, in einer von Männern dominierten Welt, die es zum größten Teil nicht wirklich ertragen, das auch Frauen einen guten Job machen. Allen voran ihr Chef Jounas Smeed, der keine Gelegenheit auslässt, den Macho raushängen zu lassen.
In diesem ersten Band, lernen wir also nicht nur Karen kennen, sondern auch einige Menschen die sicher auch in den Folgebänden eine Rolle spielen werden. Und die Autorin beschreibt uns ihre Inseln und ihre Bewohner. Doggerland besteht aus der nördlichen Insel Noorö, der Hauptinsel Heimo und dem südlichen Frisel.
Die wahre Geschichte der Inseln endete mit ihrem Untergang vor ca. 8200 Jahren, in diesem Buch, sind sie einfach nur skandinavische Inseln. Da hätte ich ein bisschen mehr erwartet.

Aber kommen wir zum wesentlichen, die Krimihandlung. Wie ich schon schrieb, hat die Autorin einen soliden Krimi abgeliefert. Sie beschreibt die ermüdende Polizeiarbeit recht anschaulich, als Leser kann man sich die Frustration, die sich zwangsläufig einstellt, wenn es keine heiße Spur gibt sehr gut vorstellen. Ich mag den Schreibstil Maria Adolfssons, ihre Art die Landschaften und die Menschen zu beschreiben, gefällt mir gut und sie hat es geschafft mich miträtseln zu lassen was hinter dem Mord an Susanne steckt. Das Motive findet sich in der Vergangenheit, die in kurzen Rückblenden immer wieder auflebt. Mit Rückblenden das Geschehen in der Gegenwart zu erklären ist nicht neu und doch immer wieder spannend.