durchgängig spannender Krimi, den ich weiterempfehlen kann

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diana pegasus Avatar

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Maria Adolfsson – Doggerland, Fehltritt

Der Tag hätte für Karen Eiken Hornby nicht schlechter starten können: zuerst wacht sie, immer noch gut angetrunken, neben ihrem verhassten Chef Jounas Smeed auf, dann sucht sie ihren Autoschlüssel und wird von Kollegen in einer peinlichen Situation überrascht, später fährt sie am Haus der Ex-Frau ihres Chefes vorbei und als sie endlich ein paar Stunden Schlaf nach holen kann, wird sie aus dem Bett geklingelt, denn Susanne Smeed ist ermordet in ihrem Haus aufgefunden worden. Als Hauptverdächtiger kommt natürlich ihr Chef in Betracht, auch wenn dieser ein Alibi hat. Jedoch möchte Karen diese eine fehlgeleitete Nacht nicht an die große Glocke hängen und deswegen sucht sie jemanden, der Jounas vielleicht gesehen hat, als er das Hotel verließ.
Doch das Hauptaugenmerk liegt auf den Ermittlungen, wer hatte noch ein Motiv Susanne Smeed zu ermorden? Sie war weder bei den Kollegen, noch bei den Freunden, noch im Dorf besonders beliebt. Nach und nach wird die Vergangenheit entschlüsselt und als Karen einen neuen Ansatz verfolgen will, wird ein Verdächtiger geschnappt. Schnell steht für die Abteilung fest: der beurlaubte Jounas Smeed bekommt seinen Job wieder, Karen, die kurzfristig die kommissarische Leitung übernommen hat, wird wieder zurück gestuft, und für alle ist der Fall bereits abgeschlossen. Karen jedoch ist sich da überhaupt nicht sicher und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse...

Tanja Geke hat das Hörbuch synchronisiert, die mit ihrer markanten und einzigartigen Stimme, die ich bereits aus der Serie Rizzoli & Isles kenne, schnell die Spannung aufbauen und halten konnte, sodass ich das Hörbuch sehr gerne gehört habe.
Die Story wird von ihr modern, temporeich und fesselnd erzählt, sodass man schnell in die Story gezogen wird, die hauptsächlich aus der Sicht von Karen Eiken Hornby erzählt wird, die mir zwar sympathisch aber dennoch auch irgendwie zerstreut und distanziert vorkam. Sie gehört mit ihren fast 50 Jahren zu den erfolgreichen, aber auch etwas übergangenen Ermittlern der Polizei von Doggerland. Sie wird von den Kollegen angefeindet und im Verlaufe des Buches erfahren wir etwas mehr darüber, und auch von ihrem persönlichen Verlust, für den sie sich selbst verantwortlich macht.
Jounas Smeed war von Anfang bis Ende unsympathisch, warum die beiden im Bett gelandet sind und ob sich das Verhältnis vielleicht in einem der Folgebände bessert, wird sich zeigen. Für den Moment kann ich nur sagen, dass er, genau wie sein direkter Vorgesetzter, keine Sympathieträger sind, die Geschichte dadurch aber nicht wesentlich gestört wird. Durchgängige Spannung und der Perspektivwechsel auf bereits lang zurückliegende Ereignisse haben den Krimi für mich durchgängig interessant gemacht.
Land, Leute und Story werden anschaulich beschrieben, sodass ich zu jeder Zeit auch einen Film hätte schauen können und auch ein pausieren von der Story, mich bereits nach wenigen Hörminuten wieder vollumfänglich einfangen konnte.
Die Mischung aus Crime, Familiendrama und die Problematik am Arbeitsplatz ergeben eine schöne Bandbreite, die den Krimi in seiner Spannung unterstützt. Gerne werde ich auch Folgebücher von der Autorin hören oder lesen, obwohl ich denke, dass gerade die Synchronsprecherin einen Großteil dazu begeitragen hat, dass mich die Geschichte so packen konnte.

Das Cover gefällt mir nicht, es zieht zwar mit der grünen Schrift den Blick auf sich, allerdings sticht es nicht wirklich aus der Masse heraus. Angenehm ja, aber nichts neues.

Fazit: durchgängig spannender Krimi, den ich weiterempfehlen kann. 4 Sterne.