Familie kann man sich nicht aussuchen

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hexelilli Avatar

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Trotz vieler unnützer und langatmiger Schilderungen ein solider Schwedenkrimi ohne viel Blutvergießen.
Die Geschichte spielt in Doggerland, eine Inselgruppe in der Nordsee, die es heute nicht mehr gibt. Erzählt werden zwei Zeitebenen. Einmal über eine Kommune in den 70er Jahren und einmal die Gegenwart. Eine Frau wird in ihrem Haus erschlagen aufgefunden. Kommissarin Karen Eiken Hornby leitet die Ermittlungen. Dabei deckt sie eine alte Lüge auf.
Das Cover des Buches fand ich sehr schön und auch die Idee mit Doggerland hat mir gefallen. Was ich nicht gut fand, waren die vielen Belanglosigkeiten, die meinen Lesefluss erheblich störten. Da hätten es einige Seiten weniger sicher auch getan. Auch die Spannung blieb leider auf der Strecke. An die Kommissarin musste ich mich erst gewöhnen. Alkohol, Zigaretten und dann noch Sex mit dem Chef. Aber als man die Vorgeschichte erfährt, weiß man, warum sie nicht unbedingt am Leben hängt. Die Recherche war auf jeden Fall in Ordnung und als sie sich dann um Sigrid und den Obdachlosen kümmert, zeigt sie sogar menschliche Züge.
Das letzte Drittel war dann schon besser. Wenn ich das Mordmotiv auch nicht nachvollziehen kann und mit einigen Fragen zurückblieb, war das Ende auf jeden Fall eine Überraschung.
Der nächste ungelöste Fall liegt ja schon auf dem Schreibtisch, so dass die Fortsetzung sicher nicht lange auf sich warten lässt.