Gelungener Auftakt der Doggerland-Trilogie

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ech68 Avatar

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Doggerland liegt zwischen Großbritannien und Dänemark und ist eigentlich schon vor 8000 Jahren in der Nordsee versunken.
Die schwedische Autorin Maria Adolfsson holt diese Inselgruppe bei ihmen Krimidebüt nun zurück an die Oberfläche, verschafft ihr eine stimmige Hintergrundgeschichte und bevölkert sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere.

Da die Reihe als Trilogie angelegt ist, ergibt sich bei diesem Auftaktband nun die besondere Schwierigkeit, das die Autorin einerseits natürlich eine spannende Geschichte abliefern sollte, die die Leser gut unterhält und neugierig auf die weiteren Bände macht, und zugleich die Inselgruppe mit Land und Leuten sorgfältig einführen muss, so das dieser Hintergrund die Geschichte auch über die weiteren Bände trägt.
Diesen Spagat absolviert die Autorin insgesamt sehr gut, auch wenn dabei die eine oder andere Länge, insbesondere in der ersten Hälfte des Buches, nicht immer zu vermeiden ist. Das furiose Finale mit der verblüffenden Auflösung entschädigt dafür umso mehr.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Kommissarin Karen Eiken Hornby, die vor nicht allzu lanhger Zeit nach einem persönlichen Schicksalsschlag von Großbritannien nach Doggerland zurückgekehrt ist. Als die Ex-Frau ihres direkten Vorgesetzten Jounas Smeed tot aufgefunden wird, bekommt sie nun ihre erste eigene Mordermitttlung, bei der sie von ihren Kollegen und Vorgesetzten auch besonders aufmerksam beäugt wird. Das sie die Nacht vor dem Mord mit Jounas im Bett verbracht hat, macht die Sache für sie nicht wirklich einfacher.

Mit ihrem packenden Schreibstil konnte mich die Autorin schnell in den Bann ihrer gut aufgebauten Geschichte ziehen. Trotz einiger geschickt eingestreuter Hinweise habe ich doch recht lange gebraucht, um zu merken, in welche Richtung sich das Geschehen entwickelt.
Die Hauptfigur gibt sich am Anfang noch etwas spröde und unnahbar, so das sie es uns Lesern nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Dies ändert sich angesichts der Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchläuft, aber doch recht schnell. Am Ende habe ich dann doch ziemlich mit ihr mitgefiebert und bin nun schon sehr gespannt, wie es mit Karen und ihren Mitstreitern in den nächsten Bänden weitergeht.

Mein erster Besuch auf Doggerland wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.