Karens 1.Runde

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miss marple 64 Avatar

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Ein neuer Stern am nordischen Ermittlerhimmel-Kommissarin Karin Eiken Hornby ermittelt auf Doggerland, einer imaginären Inselgruppe zwischen Großbritannien und Dänemark (eigentlich vor 8000 Jahren versunken), wo mit Mark und Schilling bezahlt wird. Nach dem alljährlichen Austernfest, wo viele Austern gegessen und noch mehr Alkohol getrunken wird, erwacht sie in einem Hotelzimmer neben ihrem (arroganten) Chef und nach und nach kehrt die Erinnerung über die zurückliegende Nacht zurück. Reumütig kehrt sie nach Hause zurück, um wenige Stunden später mit dem Mord an dessen Ex-Frau konfrontiert zu werden. Da er wegen Befangenheit die Ermittlungen nicht selbst leiten kann, wird Karen diese Aufgabe zugeteilt und es beginnt die Suche nach dem Mörder, die sie fast 50 Jahre zurückführt in eine Kommune, die damals auf der Insel ein sehr freizügiges Leben geführt haben soll. Alte Geheimnisse kommen ans Licht, die Karen bald in Gefahr bringen werden.
Die Autorin präsentiert in ihrem Debüt einen klassischen Krimi, ohne viel Aufregung, aber mit umso mehr Sympathie für ihre Figuren und die Insel, auf der sie leben. Sie liebt die Beschreibung der Landschaft, die sich im Spätherbst langsam auf den Winter einstimmt. Sie zeichnet mit Karin eine Ermittlerin, die selbst noch nach Jahren von einer persönlichen Katastrophe seelisch stark geprägt ist, die sich den Anfeindungen ihrer Kollegen entgegenstellen muss und mit festem Spürsinn den Fall verfolgt, selbst wenn sie sich den Anweisungen ihrer Vorgesetzten entgegenstellen muss.

Der Auftakt der Reihe ist gemacht und ich bin gespannt, wie es der Autorin gelingt, ihre Figuren weiterzuentwickeln und den interessierten Leser wieder an die rauen Küsten Doggerlands zu entführen. Die Fortsetzung ist bereits angekündigt.