Viel Privates vor versunkener Kulisse

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spaghettimonster Avatar

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Einen Krimi auf Doggerland spielen zu lassen ist schon eine besondere Idee. Diese Inselgruppe gibt es nicht mehr, die Autorin hat also eine Art eigenes Land erschaffen. Dabei fühlt es sich sehr realistisch an und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, in einer Fantasiewelt gelandet zu sein.

Vor allem dreht es sich in dem Buch um Eiken Hornby, sie arbeitet bei der Polizei und wird bald 50 ohne eine nennenswerte Position erreicht zu haben. Trotz ihrer guten Ausbildung kommt sie nicht wirklich weiter, denn erstens hat sie Jahre mit einem Studium verbracht statt im einfachen Streifendienst und zweitens ist sie eine Frau. Dieses Mal darf sie aber die Ermittlungen leiten, denn die Tote ist die Exfrau ihres Chefs.
Aus irgendeinem Grund ist Eiken nach reichlich Alkohol mit ihrem Chef im Hotel abgestiegen – und somit kann sie ihm eventuell ein Alibi geben. Natürlich möchte sie unter allen Umständen vermeiden, dass ihr One-Night-Stand ans Licht kommt. Also ermittelt sie in alle Richtungen.
Der Fall selbst ist mäßig spannend, denn es werden ziemlich viele Hinweise gegeben, die nicht besonders gut verfolgt werden.
Trotz des gemächlichen Tempos und der vielen Randgeschichten hat mir das Buch gut gefallen, vor allem wegen des unvergleichlichen Ortes an dem sich die Geschichte abspielt.