Mordermittlung zwischen Weihnachten und Dreikönigstag

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hennie Avatar

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„Doggerland - Tiefer Fall“ ist der zweite Band zu einer Krimi-Trilogie von Maria Adolfsson.

Karen Eiken Hornby ist noch nicht vollständig genesen, als sie von ihrem Chef gebeten wird, die Ermittlungen eines Todesfalls auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, aufzunehmen. Obwohl Weihnachten ist, begibt sie sich umgehend dorthin, stürzt sich in die Arbeit. Bald stellt sich heraus, dass der Tote, ein pensionierter Hochschullehrer, ermordet wurde. Mitten in den Untersuchungen passiert ein weiterer Mord in der Nähe einer Whiskybrennerei. Karen steht vor großen Herausforderungen. Auf dieser Insel lebt ein Teil ihrer Familie. Sie schwelgt in Kindheitserinnerungen und gleichzeitig muss sie zur Kenntnis nehmen, dass gewisse Verwicklungen bestehen...

Im Verlaufe der 415 Textseiten mit 86 Kapiteln, dem Pro- und Epilog wurde ich solide in einem angenehmen Erzählstil unterhalten. Wie schon im vorigen Band ist die gründliche Charakterzeichnung der Personen der Autorin sehr wichtig. Die Charaktere sind ausgefeilt bis hin zu den Nebenfiguren. Der Autorin sind ebenfalls die Lebensumstände der Menschen sehr wichtig. Deshalb erfährt der Leser eine Menge von Karens Umfeld, ihren Befindlichkeiten, ihrer Haltung zu anderen Personen. Das nimmt einen breiten Raum ein und wird ausführlich erzählt. Die Morde erscheinen aus diesem Aspekt gesehen beinahe wie Nebensache. Aus diesem Grunde ist das Buch für mich weniger ein Krimi als ein Spannungsroman. Am packendsten fand ich die Nebenhandlung um Aylin, der Freundin von Karen. Da kam richtig Gruselstimmung auf. Trotzdem fühlte ich mich insgesamt gut unterhalten.

Schön finde ich die Karte im Umschlag des Buches, die die Lage des fiktiven Doggerlandes sehr schön nachvollziehbar macht. Dazu noch der vergrößerte Auszug des Inselstaates mit seiner Hauptstadt Dunker und den anderen Handlungsorten.
Gelernt habe ich, was man sich unter Schiffssetzung vorzustellen hat. Das hörte ich noch nie. Laut Wikipedia ist das eine bootumrissförmige Steinsetzung, die primär im skandinavischen Ostseeraum vorkommt und Brand- oder Urnengräber markiert.

Fazit:
Der Krimi verfügt über einen abwechslungsreichen Plot mit sehr gut ausgearbeiteten Charakteren. Den meisten Personen möchte ich im Teil 3 wiederbegegnen. Verzichten kann ich auf den fiesen Chef Karens, aber vielleicht erlebt man da noch eine Überraschung!?

Meine Bewertung: Vier von fünf Sternen! Ich empfehle das Buch als unterhaltsame Lektüre.