Weihnachten auf Noorö

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readaholic Avatar

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Wie schon der erste Fall der Reihe, spielt „Tiefer Fall“ auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland zwischen Großbritannien und Norwegen.
Die Ermittlerin Karen Eiken Hornby ist eigentlich wegen einer Knieverletzung noch krankgeschrieben, doch geht ihr der weihnachtliche Trubel in ihrem Haus mittlerweile so auf den Geist, dass sie dankbar einen Fall übernimmt.
Auf der nördlichsten Insel der Doggerlandgruppe, Noorö, ist ein alter Mann einen Abhang hinuntergestürzt und gestorben. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus, doch bald ist klar, dass es Mord war. Karen, die die Insel Noorö aus ihrer Kindheit kennt und dort auch noch Familie hat, befragt zunächst Freunde und Verwandten des Toten und erhält Hintergrundwissen zum Umfeld des Toten und den Verhältnissen auf Noorö. Dieser Teil zieht sich ziemlich in die Länge, zumal unzählige Namen genannt werden und es ziemlich schwierig ist, sich die ganzen Verwandtschaftsbeziehungen zu merken. Hier wäre ein Personenverzeichnis äußerst hilfreich gewesen.
Auch der Enkel des Getöteten gerät ins Visier der Ermittler, doch dann wird er mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden...
Der erste Band der Reihe hat mich begeistert, deshalb hatte ich hohe Erwartungen an dieses Buch. Leider ist es jedoch nicht so spannend wie Band eins. Auch die witzigen Dialoge und fiktiven Bräuche und Besonderheiten Doggerlands kamen dieses Mal zu kurz. Der Mittelteil zieht sich wirklich sehr in die Länge, am spannendsten ist ein Handlungsstrang, in dem es um häusliche Gewalt geht, der aber mit den Mordermittlungen überhaupt nichts zu tun hat.
Gegen Ende kommt wieder Schwung in die Handlung, das Ende war spannend und überraschend. Mein Fazit: Nicht ganz so gut wie „Fehltritt“, aber den im September erscheinenden 3. Band „Fester Grund“ werde ich wohl ebenfalls lesen.