Der Symbolik der Dominosteine auf der Spur

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lesemöwe Avatar

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Der Roman "Dominotod" ist der zweite Teil der noch relativ neuen Serie um Nathalie Svensson, die Jonas Moström schreibt. Der erste Band "So tödlich nah" ist noch ganz nah, wenn man mit der Lektüre der ersten Seiten von "Dominotod" beginnt, denn es werden Anspielungen gemacht, die sich auf den ersten Band beziehen, und insofern ist es zu empfehlen, chronologisch in der richtigen Reihenfolge zu lesen, wenn man mit dieser Reihe beginnt.

Nathalie Svensson ist Psychiaterin, Mitglied der Einheit für operative
Fallanalyse des Zentralkriminalamtes und wird mit ihren Kollegen zu einem Fall nach Sundsvall gerufen. Dort werden zwei Ärzte vermisst und einer ist bereits ermordet aufgefunden worden. Vermutlicher Tatverdächtiger ist ein polizeibekannter Mann mit multipler Persönlichkeitsstörung.
Besonders auffällig ist, dass an der Leiche des Toten ein Dominostein aufgefunden wurde und ein zweiter sich an der Stelle befindet, wo der zweite Arzt spurlos verschwunden ist. Hier zeigt sich also bereits die Verbindung zum Titel dieses Krimis. Gleichzeitig rätselt man mit den Ermittlern mit, was sich wohl hinter der Symbolik dieser Dominosteine verbergen kann.... und genau diese Entschlüsselung ist es, die die Ermittler am Ende auf die richtige Spur bringt...

Grundsätzlich weist der Roman alle Gestaltungsmerkmale eines Krimis auf, denn er beginnt mit einem Prolog, in dem eine Szene geschildert wird, die man noch keiner Person namendlich zuordnen kann, da von der dort handelnden Figur nur in der 3. Person und ohne Namen gesprochen wird. Wie auch oft in Krimis der Fall, endet er an einer spannungsvollen Stelle: "Der Anblick, der sich ihm dann bot, traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht." (Seite 11). Irgendwann gibt es eine Auflösung und rückwirkend erklärt sich dann, dass genau diese Szene der Ausgangspunkt für die Morde ist.

Die Figuren sind facettenreich angelegt und wirken authentisch und interessant. Toll ist diesbezüglich, dass ein kurzes Namensverzeichnis dem Roman vorangestellt ist, sodass man sich immer wieder einen Überblick verschaffen kann, wer wer ist. Besonders Nathalie Svensson ist als runde Figur angelegt, denn man erfährt beim Lesen auch viel über ihre nicht einfache Familiengeschichte. Sicher ist das Geschmackssache- aber für diejenigen, die es mögen, dass neben der Auflösung eines Falles auch die agierenden Figuren mit ihrem Privatleben eine Rolle spielen, ist dieser Krimi perfekt.

Das Zitat von Arne Dahl: »Jonas Moström schreibt mit einer nie nachlassenden Intensität« bringt es auf den Punkt, denn genau diese Intensität, gepaart mit einer wie so oft in skandinavischen Krimis dichten Atmosphäre, fesselt einen von Beginn an und möchte einen eigentlich die Geschichte in einem Rutsch weiterlesen lassen. Und wenn man den Krimi zuende gelesen hat, möchte man sofort mit dem nächsten Band weitermachen, dessen Fall schon immer am Ende angedeutet wird.