Dominosteine

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bavaria123 Avatar

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Der Kriminalroman fällt als erstes durch sein wirklich ansprechendes Cover auf. Der Titel und der Ast sind erhaben und glänzen ein wenig. Trist und trübe ist dagegen die neblige Stimmung am See. Mein Geschmack ist damit absolut getroffen.

Die Beschreibung um den ermordeten Arzt Thomas Hoffman, die auf der Rückseite abgedruckt ist, klingt absolut spannend und würde mich überzeugen, das Buch zu kaufen.

Zu Beginn gibt es ein Verzeichnis, in dem die wichtigen Personen dargestellt werden, die dann im Buch eine Rolle spielen. Das finde ich ausgesprochen gut, denn im Verlauf der Geschichte wird immer mal auf Vorkommnisse des Vorgängerbuches "So tödlich nah" hingewiesen. Die versteht man dann zwar nicht vollkommen, aber man bekommt zumindest einen gewissen Eindruck.

Der Spannungsbogen wird zunächst langsam aufgebaut, bis die Handlung einen komplexeren Umfang erreicht. Dann wird es wirklich packend. Der Autor wechselt die Erzählebenen gekonnt, mal ist er bei den gerade laufenden Ermittlungen, mal gibt er einen Rückblick. Dieser Perspektivenwechsel gefällt mir, er macht das Buch fesselnder.
Was mir in diesem Zuge aber nicht so zusagt sind die Darlegungen de Verhöre. Das ist dann etwas langatmig und steht im Gegensatz zu den wunderbar bildlichen Beschreibungen der Landschaft und den gelungenen Charakterisierungen der Personen.

Von den Protagonisten sagt mir Kriminalhauptkommissar Johann Axberg besser zu als die 45 jährige psychiatrische Oberärztin Nathalie Svensson. Die Expertin für Psychopathen erscheint mir teilweise zu naiv, stellt ihr Privatleben oft vor den Job und überschreitet mir zu häufig ihre Befugnisse. Da ist Axberg sympathischer und glaubhafter. Allein seine Lebensgefährtin die Fernsehreporterin Caroline Lind nervt dann das eine oder andere Mal.

Wie es für schwedische Krimis durchaus üblich ist nutzt Jonas Moström den Krimi um Kritik an der Gesellschaft, genauer am Gesundheitswesen, zu üben. Das bereichert für mich dieses Werk.

Das Motiv, die Ermittlung und auch die Darstellung des Mörders finde ich glaubhaft und überzeugend.

Alles in allem ein spannendes und unterhaltsames Buch, dem ich gerne vier Sterne gebe.