Auch das ist deutsche Geschichte
Don’t kiss Tommy
Das Buch startet in der Zeit kurz vor Ende des ersten Weltkrieges. Die Kurstadt Bad Oeynhausen, die den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden hat, wird von den britischen Besatzern eingenommen. Sie errichten dort ihr Haupquartier. Die Einwohner werden vertrieben und müssen in Baracken am Stadtrand oder bei Verwandten unterkommen.
Anne und Rosalie sind Kindheitsfreundinnen.
Während Anne probiert ihr Familienhotel, den Margaretenhof, wieder zu bekommen, freundet Rosalie sich mit den Besatzern an.
Geschrieben wurde das Buch von Theresia Graw. Ich kannte die Autorin bislang nicht. Die „Gutsherrin Saga“ ist auch von ihr. Diese habe ich bislang aber noch nicht gelesen.
Eingeteilt ist das Buch in fünf Teile und 62 kurze Kapitel. Abwechselnd wird Annes und Rosalies Geschichte erzählt.
Der Erzählstil von Theresia Graw gefällt mir sehr. Sehr schnell hat sie mich abgeholt und mitten ins Geschehen gezogen. Die Charaktere hat sie sehr schön ausgearbeitet, ich konnte mich in die beiden Mädels ohne Probleme hineinversetzen. Rein thematisch fand ich das Buch sehr interessant und gut recherchiert. Ich habe schon einige Bücher, die im Krieg bzw. nach dem Krieg gespielt haben, gelesen. Das Thema Besatzung und Fraternisierung fand ich aber noch frisch. Ich zumindest habe zu diesem Thema bislang noch nichts gelesen. Zum Glück kommt auch das Thema Liebe nicht zu kurz, so dass das Buch, obwohl es gut für die Allgemeinbildung ist, nicht trocken ist und auch das Herz anspricht. Tolle Kombi und sehr empfehlenswert!