Beeindruckende Geschichte
Theresia Graw nimmt uns mit in die Geschichte von Bad Oyenhausen. Dort schildert sie anhand des Schicksals zweier junger Frauen, wie sich deren Leben nach Kriegsende verändert und wie sie damit umgehen.
Anne, die Tochter aus gutem Hause, die nach dem Tode des Vaters und ihres Verlobten nur noch für das Hotel Margarethenhof lebt und Rosalie, die nach einen Bombenangriff Mutter und Bruder verloren hat, die genau wie sie in einer Fabrik arbeiteten, können unterschiedlicher nicht sein und doch waren sie zu früheren Zeiten mal Freundinnen.
Als nun nach Kriegsende die englischen Besatzer Bad Oyenhausen besetzen und die Bevölkerung innerhalb weniger Stunden aus der Innenstadt vertreiben, stehen beide vor dem Nichts. Rosalie findet Unterschlupf bei einem Bauern und hat nur noch das Ziel sich einen englischen Offizier zu angeln, um endlich ein besseres Leben führen zu können.
Anne jedoch landet mit ihrer Familie in den Baracken vor der statt und hadert mit dem Schicksal und gibt den Engländern an allem die Schuld. Als reiche Tochter lebt sie nun in völliger Armut und versucht dieser zu entrinnen. Doch das Schicksal lässt sie immer wieder mit Colonel Hunter Zusammentreffen, der gar nicht so kalt und gemein ist, wie die Engländer in Annes Vorstellung ist.
Die Autorin zeigt die vielen Facetten nach Kriegsende. Die Geschichte um die Stadt Bad Oyenhausen war mir bis dato unbekannt.
Das Buch hat mir gut gefallen, allerdings fand ich, dass ab und zu etwas Tiefgang in die Gefühlswelt der beiden jungen Frauen gefehlt hat und das Ende etwas abrupt war.
Trotz allem eine klare Leseempfehlung!