Ein Jahreshighlight
Endlich ist der furchtbare Krieg beendet. Die Menschen in Bad Oeynhausen atmen auf. Doch nur für kurze Zeit. Dann übernehmen die Briten als Besatzer die Stadt. Die Bewohner des Stadtzentrums werden aus ihren Häusern vertrieben und die Innenstadt als Sperrzone ausgewiesen. Anne hatte große Pläne mit dem Kurhotel ihrer Eltern, nun muss sie zusehen, wie die „Tommys“ daraus ihren Victory Club machen. Sie selbst darf nur noch Gast in der eigenen Stadt sein. Ihre Freundin Rosalie hat alles verloren und versucht sich allein durchzuschlagen. Sie sieht die Briten eher als Sprungbrett in ein besseres Leben. Ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellen wird.
Es brauchte nicht viele Worte, schon war ich komplett in der Geschichte versunken. Auch in ihrem neuen Buch ist es Theresia Graw erneut gelungen eine vergangene Zeit mit viel Gefühl und historischem Hintergrund wieder aufleben zu lassen. Die Charaktere haben so viel Persönlichkeit und Facettenreichtum, dass sie einem unglaublich echt vorkommen. Was mich besonders beeindruckt hat war das Eintauchen in die Denkstruktur der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg. Das im Kopf befreit sein vom Hitlerdeutschland war keine Selbstverständlichkeit. Gram und Unverständnis über die Niederlage waren fühlbar, aber auch der Hass auf die Besatzer und die Scham weggeschaut zu haben. Die Erkenntnis durch Unterlassung oder sogar Sympathie für die Ideologien Nazideutschlands eine Mitschuld am Tod von Millionen von Menschen zu haben musste erst in vielen reifen. Dieser Prozess ist mir bisher in historischen Romanen noch nicht begegnet und ich fand diese Darstellung sehr gelungen. Die beiden Freundinnen Anne und Rosalie habe ich sehr ins Herz geschlossen und habe ihren Mut und ihre Tatkraft bewundert. Dieses Buch ist auf jeden Fall für mich jetzt schon ein Jahreshighlight.
Es brauchte nicht viele Worte, schon war ich komplett in der Geschichte versunken. Auch in ihrem neuen Buch ist es Theresia Graw erneut gelungen eine vergangene Zeit mit viel Gefühl und historischem Hintergrund wieder aufleben zu lassen. Die Charaktere haben so viel Persönlichkeit und Facettenreichtum, dass sie einem unglaublich echt vorkommen. Was mich besonders beeindruckt hat war das Eintauchen in die Denkstruktur der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg. Das im Kopf befreit sein vom Hitlerdeutschland war keine Selbstverständlichkeit. Gram und Unverständnis über die Niederlage waren fühlbar, aber auch der Hass auf die Besatzer und die Scham weggeschaut zu haben. Die Erkenntnis durch Unterlassung oder sogar Sympathie für die Ideologien Nazideutschlands eine Mitschuld am Tod von Millionen von Menschen zu haben musste erst in vielen reifen. Dieser Prozess ist mir bisher in historischen Romanen noch nicht begegnet und ich fand diese Darstellung sehr gelungen. Die beiden Freundinnen Anne und Rosalie habe ich sehr ins Herz geschlossen und habe ihren Mut und ihre Tatkraft bewundert. Dieses Buch ist auf jeden Fall für mich jetzt schon ein Jahreshighlight.