Ein außergewöhnlicher Roman

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sikal Avatar

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London, 1969: Agatha Christie soll sich anlässlich ihres 80. Geburtstages porträtieren lassen. Niemand geringerer als Oskar Kokoschka wurde von ihrer Familie ausgewählt. Christie, abgeneigt gegen dieses Porträt im Allgemeinen und nach dem ersten Kennenlernen ist sie auch abgeneigt gegenüber Kokoschka, der sie mit seiner Selbstsicherheit überrollt. Nichtsdestotrotz werden sechs Sitzungen vereinbart, in denen es vorrangig um Whiskey, persönliche Geschichten, Ängste und Leidenschaften geht.

Bevor Kokoschka zum Pinsel greift, muss er einiges über die Persönlichkeit der Porträtierten erfahren, doch die Schriftstellerin gibt nichts über sich selbst preis. Die beiden unterschiedlichen Charaktere umkreisen sich anfangs oberflächlich bis Kokoschka anfängt von sich zu erzählen und Christie neugierig wird und nachzufragen beginnt.

Wir erfahren amüsante Anekdoten, skurrile Geschichten und historische Fakten. Kurios ist die Geschichte rund um Alma Mahler-Werfel, von der Kokoschka verlassen wird und der sich dafür eine lebensgroße Alma-Puppe anfertigen lässt.

Diese sechs Porträtsitzungen erzählen von den Annäherungen der beiden Künstler, aus denen letztendlich eine Freundschaft hervorgeht und weiterer Kontakt bestehen bleibt.

Die Gespräche der beiden Künstler könnten tatsächlich so stattgefunden haben. Die Autorin Agneta Pleijel hat hier einen ungewöhnlichen Roman geschrieben, von dem man sich gerne mitreißen lässt.

Zwei faszinierende Persönlichkeiten, denen ich gerne noch weiter gefolgt wäre. 5 Sterne