Intime Gespräche

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cynthiam Avatar

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Agatha Christie ist eine Institution. Und es ist jedes Mal eine Freude Bücher von ihr oder über sie zu lesen. In diesem Buch tritt aber neben Christie nun noch eine weitere Person ins Rampenlicht. Der Maler Oskar Kokoschka. Ich muss zugeben, der Name war mir vorab kein Begriff, aber das Bild, dass diese Buch von beiden schafft, von ihren Gespräche und der gemeinsamen Zeit, war einfach fantastisch, sodass ich hoffe, dass ähnlich intime Dialoge tatsächlich stattgefunden haben.

Zum Inhalt: anlässlich ihres 80. Geburtstagstags soll ein Porträt der Krimikönigin Agatha Christie in Auftrag gegeben werden. Zeichnen soll dieses Porträt der österreichische Maler Oskar Kokoschka, der erst widerwillig, dann neugierig zustimmt. In sechs Sitzungen soll das Werk vollendet werden, in denen Kokoschka Christie ein paar Geheimnisse entlocken will. Dabei gibt er unwillkürlich sehr viel von sich selbst preis und es entstehen intime Gespräche über Liebe, Ehe, Ängste, Sorgen und Frieden.

Ich habe das Buch als Ebook gelesen, das mit seinen knapp 130 Seiten recht kompakt ist und wirklich nur die kurze Bekanntschaft des Malers und der Autorin umreißt. Nach Abschluss der Sitzungen gibt es noch einen kurzen Epilog, der sowohl über das Ableben der Autorin, als auch des Malers berichtet und sowohl die Bekanntschaft der beiden als auch das Buch abschließt.

Die Gespräche der beiden habe ich mit Faszination und Erheiterung verfolgt. Beide sind bemüht den anderen auszuhorchen und bloß nicht zu viel über sich selbst preiszugeben, erzählen dann aber doch ein paar skurrile Anekdoten aus ihrem Leben. Und obwohl beide anfangs nicht unbedingt angetan von der Zusammenarbeit waren, so erkennen sie doch Gemeinsamkeiten und bleiben auch nach Fertigstellung des Porträts in Kontakt.

Mir hat das Buch gut gefallen und gerne wäre ich noch für ein paar Seiten länger verweilt. Die Kürze ist aber durchaus passend für dieses Buch und hat ausgereicht zwei sehr faszinierende Persönlichkeiten zu zeichnen.