Klein und fein

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raschke64 Avatar

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London 1969. Agatha Christie und Oskar Kokoschka treffen sich. Nicht auf eigenen Wunsch und auch eher widerwillig. Kokoschka soll die fast 80-jährige Schriftstellerin porträtieren. Eigentlich will er das nicht, doch das finanziell großzügige Angebot kann er nicht ausschlagen. Auf der anderen Seite lehnt auch Christie die Sitzungen ab, fügt sich aber dem Willen ihres Mannes und vor allem ihres Enkels. Die beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten treffen aufeinander und in den sechs Sitzungen entsteht nicht nur ein sehr spezielles Porträt, sondern eine Art Biografie der beiden.

Das Buch hat etwas mehr als 200 Seiten. Fairerweise muss man aber sagen, dass auf den Seiten sehr viel Platz gelassen wurde. Bei einem normalen Druck wären es vielleicht gerade 100 Seiten geworden. Dafür finde ich den Preis des Buches ziemlich hoch. Unabhängig davon finde ich allerdings das Cover sehr gelungen, das auf der Vorderseite Agatha Christie und auf der Rückseite Oskar Kokoschka zeigt. Ich kannte beide Künstler, wusste aber nicht, dass sie sich wirklich getroffen haben. So habe ich erst mal nachgeschaut, ob es das beschriebene Bild wirklich gibt. Es gibt es – mir gefällt es nicht. Dafür gefällt mir das Buch um zu mehr. Es ist klein, aber fein. Die beschriebene Handlung könnte möglicherweise so stattgefunden haben. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, nichts davon ist erfunden. Die Biografien beschränken sich auf wichtige und prägende Ereignisse im Leben der Künstler. Trotzdem hat man dann noch eine sehr genaue Vorstellung, was das für Menschen gewesen sein könnten. Daher von mir eine Leseempfehlung.