Zwiegespräch unter Künstlern

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
pk_buchliebhaber Avatar

Von

Aus Anlass ihres 80. Geburtstag wünscht ihre Familie, dass sie ein Porträt malen lässt, von keinem geringeren als dem 5 Jahre älteren Oskar Kokoschka. Agatha Christie stimmt nur widerwillig zu. In sechs Sitzungen, die in sechs Kapiteln münden, kommen sich die beiden faszinierenden Künstlerpersönlichkeiten intellektuell näher; in ihren Gesprächen vertrauen sie sich Details aus ihrer jeweiligen Vita an.

Mir gefällt die Idee, die Lebensgeschichten von zwei Künstlern auf diese Art und Weise miteinander zu verbinden. Die Herangehensweise an die Entstehung eines Werkes wird durch die Erzählungen von Oskar Kokoschka eindrucksvoll beschrieben. Und auf der anderen Seite ist es auch interessant, von der Entwicklung der Romane von Agatha Christie zu erfahren und was für sie wichtig ist. Als Leser lernt man beide Charaktere auch von unerwarteter Seite kennen.

Ein angenehmer Sprachstil hat mich das Buch schnell lesen und dem nächsten Kapitel entgegenfiebern lassen. Der Übergang von erzählerischer Freiheit und Realität lässt sich nur schwer finden, so dass die Lektüre äußerst anregend ist und mich dazu verleitet hat, die Biographien der beiden Protagonisten näher zu betrachten.

Dieser auf einer wahren Begegnung basierender Roman ist absolut lesenswert. Gerne empfehle ich ihn denjenigen, die sich mit den beiden Persönlichkeiten vertraut machen möchten und deren Leben in Rückblenden folgen möchten.