Das Schicksal auf weißen Pfoten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
eichhörnchen84 Avatar

Von

Ich muss zugeben, der Roman hat meine Erwartungen übertroffen. Ich hatte einen Standard-Thriller erwartet, doch „Dorn“ konnte mich überraschen.

Interessant sind schon einmal die Hauptfiguren. Simon Dorn lebt in einem alten Hotel, das seiner Familie gehört und verlässt es niemals. Der von Schicksalsschlägen gebeutelte Kriminalpsychologe nutzt seine Zeit, um Cold Cases aufzuklären. Lea Wagner ist eine junge Kripobeamtin, die sich nicht von Konventionen aufhalten lässt. Auf dem Dach ihrer Wohnung züchtet sie Hühner und Bienen und führt ein unbeschwertes Leben. Der Mord an einer ihrer Kolleginnen führt sie zu Simon Dorn. Auch Johannes Lorenz, ein LKA-Beamter aus Hamburg schaltet sich in den Fall ein, der in einer rasanten Verfolgungsjagd schon bald von Hamburg über Passau nach Salzburg führt.

Der Roman ist aus wechselnden Perspektiven geschrieben. Interessant ist, dass es zwei verschiedene Ich-Erzähler gibt. Eine Frau, welche die Partnerin des Täters zu sein scheint und von ihm gleichzeitig scheinbar beschützt und misshandelt wird. Auf der anderen Seite der Täter selbst, der von seinen ersten Morden einige Jahre zuvor erzählt.

Zudem hatte der Thriller noch ein mystisches Element, ein weißer Schäferhund, der immer genau dann aufzutauchen schien, wenn er gebraucht wurde, um zu helfen oder um das Schicksal in eine andere Richtung zu lenken.

Man kann den Roman nur schwer aus der Hand legen und gerade am Ende gibt es einige überraschende Wendungen. Die Auflösung selbst war meiner Ansicht nach zwar spektakulär, aber dennoch etwas unrealistisch. Wobei der Roman sich ja generell nicht immer nur an der blanken Realität orientiert. Ich kann ihn definitiv an alle Thriller-Fans empfehlen!