Dornentöchter

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> "Zwei der anwesenden ... tot innerhalb von zwei Jahren. Die beiden, die durch eine Liebe verbunden sind, die nicht sein darf. Die Feuer der Hölle greifen nach mehreren Gästen. Und einer unter uns hat Blut an den Händen. Blut, dass ich bei meiner Ankunft sofort gesehen und gerochen habe. Die blutigen Hände werden dem Henker entkommen, aber nicht dem Zorn des Roten Drachen" **Inhalt Sadie zieht mit ihrer Tochter Betty von Sydney in das alte Haus ihrer Großmutter Pearl. Nach dem Tod ihrer Mutter, der Scheidung von ihrem Mann und der Magersucht-Erkrankung von Betty möchte sie in dem kleinen Ort Penscubitt wieder zur Ruhe kommen und auch ein altes Familiengeheimnis lüften. Vor Jahrzehnten starb Pearl in dem Haus auf mysteriöse Weise. Bislang haben alle zu den Ereignissen von damals geschwiegen und auch Sadies Mutter wollte nie von der Vergangenheit erzählen. Doch ist nun wirklich die richtige Zeit, um das Geheimnis um Pearl zu lüften? Meine Meinung Wenn man das wunderschöne Cover sieht, dann könnte man geneigt sein, das Buch als Kitsch-Roman abzuwerten. Blumen und Vögel ranken um den Einband und wenn man ihn entfernt sieht man, wie eine Frau sich einem Haus nähert. Alles wirkt sehr malerisch und romantisch. Auch die Tatsache, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt, könnte dazu führen, dass man den Eindruck hat, es mit einem Buch a la Rosamunde Pilcher zu tun zu haben. Aber weit gefehlt. Josephine Pennicott erzählt im Grunde genommen zwei Geschichten in ihrem Buch. Einerseits von Sadie, die versucht sich in ihrem neuen Umfeld zurechtzufinden und ein neues Leben aufzubauen. Andererseits aus der Sicht von Birdie, die von ihrer Beziehung zu Pearl und den Ereignissen aus den Jahren 1935/36 berichtet. Die Verknüpfung von beiden Geschichten ist der Autorin sehr gut gelungen. Ich war von Anfang an gebannt von der Handlung, die mich an das Geschehen gefesselt hat. So wie Sadie wollte ich wissen, wer der Mörder ihrer Großmutter ist und konnte nicht aufhören zu lesen. Enttäuschend fand ich jedoch das Ende. Irgendwie ging mir das dann zu schnell und den Mörder fand ich schon fast ein wenig langweilig. Nachdem ich so lange mitgefiebert hatte und irgendwann fast jeden verdächtigt hatte, war mir der Mörder zu unspektakulär, weil er so gar kein Bestandteil der Geschichte war. Dennoch komme ich nicht umhin dem Buch 5 Sterne zu geben, weil es mich bis zum Ende einfach unglaublich gut unterhalten hat. Es ist spannend, ein wenig gruselig, flüssig und absolut fesselnd geschrieben. Auch die Charaktere waren gut herausgearbeitet. Insbesondere Pearl trägt die ganze Geschichte. Von ihrer Exzentrik lebt ein Großteil der Handlung und ich fand sie faszinierend, wenngleich sie eigentlich eine bemitleidenswerte Person ist. Fazit "Dornentöchter" ist eine Familiengeschichte mit einer guten Prise Grusel. Nichts für Rosamunde Pilcher Fans, aber auch nichts für Stephen King Leser. Wer jedoch gerne ein Buch mit dieser Kombination lesen möchte, dem sei dieser Roman wärmstens empfohlen.**