Familienschicksal im Poet's Cottage

Sadie hat einige gute Gründe, ihr Leben im hektischen Sidney gegen den beschaulichen Ort Pencubitt in Tasmanien einzutauschen: Erst vor kurzem ist ihre Mutter Maguerite gestorben, ihre Tochter Betty wird in der Schule gemobbt und dann hat ihr Mann Jack sie auch wegen einer Jüngeren verlassen. Sie beschließt, ihr Leben neu zu ordnen und zieht nach Pencubitt ins „Poet's Cottage“, das alte Haus ihrer Großmutter Pearl. Pearl war eine berühmte Kinderbuchautorin und sehr exzentrisch, bis sie 1936 im Keller des Cottages auf grausame Weise ermordet wurde. Seitdem soll es dort auch spuken. Sadie beschließt ein Buch über ihre Urgroßmutter zu schreiben, sie möchte über ihr Leben recherchieren und so vielleicht auch deren Tod aufklären. Sie lernt Birdie kenne, die auch bereits ein Buch über Pearl geschrieben hat. Doch Birdie scheint nicht nur eine Freundin Pearls gewesen zu sein, sie liebte auch deren Mann Maxwell, mit dem sie nach Pearls Tod auch ein Paar wurde. Sadie muss sich vielen Geistern aus der Vergangenheit stellen, denn auch nach 70 Jahren schwelt noch immer alter Hass…
Erzählt wird in zwei Zeitebenen – das gelingt der Autorin Josephine Pennicott sehr gut, so dass es dem Leser leicht fällt sich von 30er Jahren in die Gegenwart zu begeben und umgekehrt. Man lernt spannende Charaktere kennen und schaut hinter die Kulissen ihrer Lebens- und Gefühlswelten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, nur das Ende fand ich im Vergleich zur vorherigen spannenden Handlung etwas enttäuschend. Aber alles in allem ist das Buch eine lesenswerte Mischung aus Familienschicksal und Krimi mit einer Prise Übersinnlichem. Daher gebe ich dem Buch auch gerne 4 Sterne.