Leichte Unterhaltungslektüre

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gabriele 60 Avatar

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Wer sich auf dem Buchmarkt umsieht, findet nicht nur dieses Exemplar, das sich mit Familienvergangenheit beschäftigt. Da erben Frauen Häuser, die Geheimnisse bergen (zum Beispiel: „Der verborgene Garten“ von Kate Morton, „Das geheime Vermächtnis“ von Katherine Webb oder „Die Schmetterlingsinsel“ von Corina Bomann), die gelüftet werden wollen. Auch Josephine Pennicot ist auf diesen Zug aufgesprungen. Julia Walther hat ihr Werk übersetzt und der List-Verlag hat ihm einen ausgefallenen, romantischen Einband verpasst.

Ich habe das Buch gern in die Hand genommen und gleich ganz neugierig zu lesen begonnen. So lernte ich die Journalistin Sadie kennen, die nach ihrer Scheidung und dem Tod der Mutter zusammen mit der Tochter ins alte Familienhaus nach Tasmanien zieht. Dort hatte vor Jahrzehnten ihre Großmutter ein grausiges Ende gefunden. Der Leser findet sich in zwei Zeitebenen wieder: einmal im Jahr 1936 und zum anderen in der Gegenwart, in der nur noch wenige Menschen leben, die Sadies Großmutter kannten.

Das Buch lässt sich leicht lesen, doch ob das Haus in Tasmanien oder anderswo steht, spielt eigentlich keine Rolle. Es ist eben ein „Poet-Cottage“, eine Heimstatt für Dichter. Das hat die Autorin zwar fasziniert, diese Faszination ist aber bei mir als Leserin nicht so angekommen. In meinen Augen könnte es an jeder anderen Küste stehen. Auch die beschriebenen Personen sind trotz all ihrer Probleme farblos geblieben. So entstand ein Buch, das als Unterhaltungslektüre durchaus taugt, doch in meinem Bücherregal sicher keinen Platz beanspruchen wird.