Nette Unterhaltung

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linus63 Avatar

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Sadie zieht in das alte "Poet´s Cottage" in dem ruhigen, tasmanischen Fischerdörfchen Pencubitt, in dem ihre Großmutter Pearl Tatlow vor langer Zeit auf tragische und geheimnisvolle Weise ums Leben kam. Hier will sie nicht nur Antworten auf die vielen offenen Fragen zu den damaligen Ereignissen finden, sondern selbst nach gescheiterter Ehe und überstandener Essstörung ihrer pubertären Tochter einen Neuanfang starten .....

Bei "Dornentöchter" handelt sich um eine Familiengeschichte, mit ein wenig Spuk, Spannung und Liebe, einem altem Geheimnis, sowie (Familien-) Problemen in der damaligen und der heutigen Zeit. Es dreht sich vor allem um Pearl, deren Charakter und Lebensweise in Pencubitt im Jahr 1936 einfach skandalös war. Gegenwart und Vergangenheit werden geschickt miteinander verknüpft, wobei die Handlung einige originelle Elemente enthält, letztendlich aber nichts Außergewöhnliches bietet. Die Charaktere werden anschaulich beschrieben, bleiben aber mit Ausnahme von Pearl recht farblos, erfüllen viele Klischees und kommen mir nicht wirklich nahe.

Das Buch ist gut und flüssig zu lesen, wobei mir persönlich der Fokus zu sehr auf Pearl und der Vergangenheit liegt. Das führt in der Mitte des Buches stellenweise zu Längen und ich habe den Eindruck, dass manche Charakterzüge einzelner Personen immer wieder in verschiedenen Varianten geschildert werden. Ein wenig bedauere ich, dass in der Geschichte die herrliche, tasmanische Landschaft und ihre Atmosphäre ein wenig in den Hintergrund tritt und durch eine andere Kulisse ersetzt werden könnte.

"Dornentöchter" ist durch sein Cover optisch ein "Hingucker", bietet nette Unterhaltung, aber hinterlässt bei mir keinen dauerhaften Eindruck.