unterhaltsam

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leselaune Avatar

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"Dornentöchter" von Josephine Pennicott war seit langem wieder ein Buch, bei dem der Funke einfach nicht überspringen wollte. Ich habe mich sehr schwer getan mit dem Lesen dieses Buches, dessen Umschlag meiner Meinung nach auch nicht zur Geschichte passt. Der etwas kitschig gestaltete Umschlag lässt eine triviale,leicht dahin plätschernde Geschichte für die Hängematte erwarten, der Inhalt überrascht dann aber doch.
Nichts mit trivial, sondern eine Familiengeschichte mit Krimielementen, dessen narzisstische Hauptperson, Pearl, mir zutiefst unsympathisch war.

Erzählt wird die Geschichte in verschiedenen Zeitsträngen, wie es häufig bei Familiengeschichten der Fall ist. Pearls Enkelin Sadie Jeffreys übersiedelt nach der Trennung von ihrem Mann, mit ihrer Tochter Betty, in das alte Haus ihrer Großmutter nach Tasmanien.Die Geister der Vergangenheit sollen in diesem Haus spuken, was aber für Sadie am geheimnisvollsten ist, ist, dass ihre Großmutter in diesem Haus ermordet wurde.Wer war der Mörder und warum wurde Pearl ermordet? War es ein Fehler hierhin zu ziehen, zumal Sadies Tochter Betty doch sehr labil ist, angesichts ihrer Essstörungen.

Die Frage nach dem Mörder würde sich mir nicht unbedingt stellen, denn Pearl war eine zutiefst unsympathische, dabei aber charismatische Frau, die sich durch ihre exzentrische Lebensart und oft verletzende Art, sicherlich viele Feinde machte. Als berühmte Schriftstellerin von Kinderbüchern machte sie sich in den dreiziger Jahren einen Namen , heirate und brachte zwei Töchter zur Welt. Ihr Leben aber verlief alles andere als harmonisch.Den Töchtern eine schlechte, wenig liebevolle Mutter, den Ehemann und dessen Gefühle durch ihre zahlreichen Affären missachtend,stieß sie auch zeitlebens ihrer Freundin Bradie vor den Kopf und brüskierte auch die Bewohner des kleinen Ortes durch ihr provokantes, häufig unpassendes Benehmen vor den Kopf.
Wen wundert es da, dass solch eine Person ein so brutales Ende findet. Doch Sadie gibt sich nicht damit zufrieden und forscht diesem Geheimnis nach.

Die Gegenwartsgeschichte um Sadie und ihre Tochter, ist in dieser Geschichte eigentlich nur Beiwerk,die Hauptperson und Geschichte ist zweifelsohne, die der Pearl, die meiner Meinung nach gut skizziert wurde in diesem Buch.Selten war mir eine Person so unsympathisch, was für mich ein Zeichen dafür ist, dass ihr Charakter treffend beschrieben wurde.Auch die anderen Personen dieses Buches wurden treffend beschrieben. Der Schreibstil ist schon als anspruchsvoll zu bezeichnen, also keine Geschichte, die man mal so eben weg liest.An sich müsste ich dieses Buch mit fünf Sternen bedenken, denn vom Schriftstellerischen ist es ein gelungenes Werk.Da mich Pearl aber nicht faszinierte, sondern eher abstieß, gut gemeinte 4 Sterne.