Ein ruhiger Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
libro Avatar

Von

In dem Buch "Dornröschenschlaf" von Alison Gaylin gibt es im Grunde mehrere Handlungsstränge, die nicht alle miteinander verbunden sind. Das Hauptthema jedoch ist der Fall eines vor vielen Jahren verschwundenen Mädchens.
Brenna Spector ist Privatdetektivin und beginnt auch irgendwann, in diesem Fall zu ermitteln, vor allem, da ihre eigene Schwester ebenfall spurlos verschwunden ist, als sie selbst noch ein Kind war, und dieser Fall niemals aufgeklärt wurde. Sehr zu Hilfe kommt Brenna dabei ein seltenes Leiden, denn sie besitzt ein perfektes Gedächtnis und ist seit dem Verschwinden ihrer Schwester nicht in der Lage, irgendetwas zu vergessen.

Brenna ist zwar die Hauptperson, jedoch wird die Geschichte zwischendurch auch aus der Sicht anderer Leute erzählt. Hinzu kommen viele Passagen aus Brennas Vergangenheit, an die sie sich oft unfreiwillig erinnert und dadurch mitten aus Situationen in der Gegenwart gerissen wird. Dies fordert vom Leser eine höhere Konzentration und ist manchmal auch ein bisschen störend, da Handlungen oft einfach mit diesem Zeitsprung unterbrochen werden. Andererseits bieten sie aber auch Abwechslung und zudem erfährt man häppchenweise mehr über Brennas Vergangenheit.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und die verschiedenen Charaktere wurden "real" und glaubwürdig von ihr erschaffen sowie deren Psyche gut und eingehend beleuchtet, wodurch sie greifbarer wurden. Obwohl es sich um einen Thriller handelt und einige Leute sterben, ist er trotzdem recht unblutig und anfangs hat mir stellenweise etwas Spannung gefehlt. Durch seine Vielschichtigkeit hat er mich aber trotzdem nie zum Aufhören verleitet und ich habe das Buch nicht als langweilig empfunden. Die Handlung fand ich ebenfalls interessant und zum Glück nicht klischeehaft. Obwohl am Ende vieles aufgelöst wird, bleiben einige Fragen zu Brennas eigenem Leben unbeantwortet, weswegen ich mir eine Fortsetzung der Reihe mit Brenna Spector gut vorstellen kann.

Insgesamt hat mir das Buch, obwohl es für einen Thriller untypisch war, gut gefallen und somit bleibe ich auch bei meiner anfänglichen Bewertung von vier Sternen.