Spannend - es muss nicht immer Action ab

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
firecanyon Avatar

Von

Mick Herron bringt uns mit Down Cemetery Road in eine eigentlich ruhige, aber plötzlich ziemlich unheimliche Ecke von Oxford. Sarah Tucker lebt dort ein eher beschauliches Leben als Hausfrau, bis nach einer Explosion in ihrer Nachbarschaft ein Kind verschwindet. Um endlich Ruhe zu finden, holt sie sich Hilfe von der Privatermittlerin Zoë Boehm.

Zoë ist alles andere als eine typische Ermittlerin. Sie ist klug, aber auch ziemlich gezeichnet von ihren eigenen Erfahrungen. Das macht sie aber umso realistischer und sympathischer. Sie ist keine Superheldin, sondern eine normale Frau, die ihren Job ernst nimmt und sich in den Fall vertieft. Gemeinsam mit Sarah stößt sie auf immer mehr dunkle Geheimnisse, die tief unter der Oberfläche von Oxford verborgen sind.

Der Thriller lebt nicht nur von der Spannung des Falls, sondern auch von der Atmosphäre. Oxford, das normalerweise für seine idyllischen Seiten bekannt ist, wird hier zu einem Ort voller versteckter Machenschaften und ungelöster Geheimnisse. Die Geschichte ist geschickt aufgebaut und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen. Es geht weniger um schnelle Action als um das Entwirren eines zunehmend komplexeren Knotens.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Zusammenarbeit zwischen Sarah und Zoë. Die beiden ergänzen sich gut, auch wenn sie ziemlich unterschiedlich sind. Die Dynamik zwischen ihnen ist realistisch und bringt die Geschichte auf eine menschliche Ebene.

Für mich ist Down Cemetery Road ist ein solider Thriller mit einer gut entwickelten Ermittlerin und einer packenden, aber nicht übertrieben dramatischen Geschichte. Wer gerne Krimis liest, die mehr auf Spannung und Charaktere setzen als auf wilde Action, wird hier gut unterhalten. Es ist ein gelungener Einstieg in die Zoë Boehm-Reihe, der neugierig auf mehr macht.