Spannende Unterhaltung mit tollen Protagonistinnen

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annamagareta Avatar

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„Down Cemetery Road“ ist der erste Band des in Oxford lebenden Autors Mick Herron mit den Protagonistinnen Zoë Boehm und Sarah Tucker. Die Handlung hat er in seiner Heimat Oxford angesiedelt.

Sarah Tucker lebt mit ihrem Mann Mark in einem ruhigen Vorort von Oxford. Als Hausfrau ist Sarah für den reibungslosen Ablauf ihrer Dinnerpartys zuständig und hat mit der Einladung ihrer Gäste für eine explosive Mischung gesorgt. Das ist allerdings nicht das einzige, was an diesem Abend explosiv ist. In der Nachbarschaft kommt es zu einer Gasexplosion, bei der zwei Menschen ums Leben kommen und lediglich ein kleines Kind - Dinah - durch einen glücklichen Zufall überlebt. Als Sarah das Mädchen im Krankenhaus besuchen möchte, ist es verschwunden. Sarah will Antworten und wendet sich an einen Privatermittler wodurch sie in der Folge auf Zoë Boehm stößt.

Der Schreibstil von Mick Herron liest sich leicht und flüssig. Dennoch dauert es bis es erste Zusammenhänge gibt, da sie Schauplätze immer wieder wechseln und eine recht große Anzahl an Charakteren eingeführt wird.

Die zahlreiche Dialoge machen die Handlung lebendig und durch den schwarzen Humor des Autors habe ich beim Lesen permanent vor mich hingegrinst. Bis sich Spannung aufbaut und auch bis Zoë Boehm auftaucht, dauert es allerdings ein wenig länger.

Sarah und Zoë sind zwei sehr kontrastreiche Protagonistinnen. Während Sarah zunächst eine etwas planlose, gelangweilte Hausfrau ist, die unter den antiquierten Ansichten ihres Manns Mark leidet, ist Zoë hartnäckig und ein wenig eigenwillig. Beide sind keineswegs perfekt und wirken dadurch authentisch.

Das Buch ist weniger ein Thriller, sondern eher ein komplexer Spannungsroman, den ich gerne gelesen habe und der mich nun gespannt auf die Fortsetzung warten lässt.