Nichts... nichts... nichts...

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aitutaki Avatar

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In „Dr. No“ begegnen wir Wala Kitu, einem Mathematikprofessor, der sich auf das „Nichts“ spezialisiert hat – und das ist kein Scherz. Sein Name bedeutet tatsächlich „nichts“ in Tagalog und Swahili. Er lebt mit seinem einbeinigen Hund Trigo, trinkt Tee, philosophiert über die Zeit zwischen 14:34 und 16:56 Uhr (die er offenbar nicht mag), und wird von einem Milliardär namens John Sill angeheuert, um das ultimative Ziel zu erreichen: das Nichts zu stehlen. Ja, wirklich – das Nichts. Aus einem Schuhkarton in Fort Knox.

Die Leseprobe ist ein wilder Mix aus Spionageparodie, philosophischem Nonsens und Gesellschaftskritik. Everett spielt mit Sprache, Logik und Absurdität – und das mit einem Augenzwinkern. Es gibt sprechende Hunde, skurrile Rückblenden und Dialoge, die so schräg sind, dass man sich fragt, ob man gerade einen Roman liest oder einem sehr klugen, leicht verrückten Mathematiker beim Denken zuhört.

Ich war gleichzeitig verwirrt und fasziniert. Der Humor ist trocken, manchmal absurd, aber nie platt. Der Schreibstil ist intelligent, verspielt, aber auch anspruchsvoll – man muss mitdenken, darf aber auch einfach geniessen, wie Everett mit Ideen jongliert. Es ist, als hätte Groucho Marx einen Roman über Quantenphilosophie geschrieben.