Anspruchsvolle Parodie, scharfe Gesellschaftssatire und spielerischer Umgang mit Genreerwartungen
Nachdem „James“ im letzten Jahr für mich ein absolutes Highlight war – sprachlich brillant, literarisch kraftvoll und tiefgründig –, war ich enorm gespannt, wie Percival Everett sich in „Dr. No“ an einer Bond-Persiflage versuchen würde.
Und tatsächlich: Sprache kann er. Auch hier trifft er wieder den Ton perfekt – diesmal eben nicht die rhythmisch verdichtete Ernsthaftigkeit wie in James, sondern eine pointierte, leichtfüßige, an Genreklischees geschärfte Prosa. Everett jongliert mit Anspielungen, baut ironische Überhöhungen ein und schafft damit eine hochgradig literarische Satire.
Worum geht’s?
Im Mittelpunkt steht der hochintelligente, aber etwas weltfremde Mathematiker Wala Kitu, der sich beruflich mit dem „Nichts“ beschäftigt. Gemeinsam mit seiner Assistentin wird er in die Pläne des exzentrischen Milliardärs John Sill hineingezogen, der die Weltherrschaft an sich reißen möchte – nicht etwa durch Waffen oder Geld, sondern eben durch das „Nichts“. Everett überzieht dabei die bekannten Bond-Zutaten – genialer Bösewicht, abgedrehter Plan, spektakuläre Schauplätze – bis zur Groteske und macht daraus eine ebenso absurde wie scharfsinnige Satire.
Besonders amüsant fand ich die philosophisch-mathematischen Wortspielereien um das „Nichts“, das von Wala Kitu wissenschaftlich untersucht wird – eine ebenso absurde wie clever durchdachte Idee, die Everett mit spitzem Humor auskostet. Auch die Figur des Schurken ist köstlich karikiert und erinnert unübersehbar an heutige Tech-Milliardäre zwischen Geniekult und Größenwahn.
Und dennoch: So sehr ich die sprachliche Finesse und den Witz anerkenne, hat mich das Buch insgesamt nicht so gepackt wie James. Die Bond-Satire ist schlicht nicht mein bevorzugtes Genre, und so blieb das Lesevergnügen bei aller Anerkennung etwas distanzierter.
Wer Spaß an literarisch anspruchsvollen Parodien, scharfer Gesellschaftssatire und einem spielerischen Umgang mit Genreerwartungen hat, wird hier garantiert fündig. Für mich persönlich bleibt „James“ aber der klar größere Wurf.
Und tatsächlich: Sprache kann er. Auch hier trifft er wieder den Ton perfekt – diesmal eben nicht die rhythmisch verdichtete Ernsthaftigkeit wie in James, sondern eine pointierte, leichtfüßige, an Genreklischees geschärfte Prosa. Everett jongliert mit Anspielungen, baut ironische Überhöhungen ein und schafft damit eine hochgradig literarische Satire.
Worum geht’s?
Im Mittelpunkt steht der hochintelligente, aber etwas weltfremde Mathematiker Wala Kitu, der sich beruflich mit dem „Nichts“ beschäftigt. Gemeinsam mit seiner Assistentin wird er in die Pläne des exzentrischen Milliardärs John Sill hineingezogen, der die Weltherrschaft an sich reißen möchte – nicht etwa durch Waffen oder Geld, sondern eben durch das „Nichts“. Everett überzieht dabei die bekannten Bond-Zutaten – genialer Bösewicht, abgedrehter Plan, spektakuläre Schauplätze – bis zur Groteske und macht daraus eine ebenso absurde wie scharfsinnige Satire.
Besonders amüsant fand ich die philosophisch-mathematischen Wortspielereien um das „Nichts“, das von Wala Kitu wissenschaftlich untersucht wird – eine ebenso absurde wie clever durchdachte Idee, die Everett mit spitzem Humor auskostet. Auch die Figur des Schurken ist köstlich karikiert und erinnert unübersehbar an heutige Tech-Milliardäre zwischen Geniekult und Größenwahn.
Und dennoch: So sehr ich die sprachliche Finesse und den Witz anerkenne, hat mich das Buch insgesamt nicht so gepackt wie James. Die Bond-Satire ist schlicht nicht mein bevorzugtes Genre, und so blieb das Lesevergnügen bei aller Anerkennung etwas distanzierter.
Wer Spaß an literarisch anspruchsvollen Parodien, scharfer Gesellschaftssatire und einem spielerischen Umgang mit Genreerwartungen hat, wird hier garantiert fündig. Für mich persönlich bleibt „James“ aber der klar größere Wurf.