Ein Werk kabarettistischer Art

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sometimeswonderland Avatar

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Mit Respekt ging ich an dieses Buch ran. Das Nichts erklären? Wie soll das funktionieren? Wie soll man über etwas, was nicht greifbar ist, schreiben? Wie wissenschaftlich wird es werden?
Die Fragen hätte ich mir wohl sparen können, denn diese zu stellen beantwortet die Frage bereits: Das Thema ist klug und aberwitzig zu gleich.

Die ersten Seiten gilt es mit völliger Konzentration zu lesen, um zu entschlüsseln, was für den Protagonisten Nichts ist. Nichts ist nichts. Nichts ist aber nicht nichts. Sich diese Denkweise anzueignen hat erstaunlich schnell funktioniert. Der Knoten im Kopf wird immer dicker und regelmäßig musste ich über die Definitionen schmunzeln und verzweifelt den Kopf schütteln. Dies lockerte das Buch ungemein auf.

An der Spitze der Welt sitzen die Milliardäre. Und diesen kann bekanntlich schonmal so langweilig werden, dass sie absurden Tätigkeiten nachgehen. So möchte Milliardär John Sill gerne die Macht über Nichts haben. Er vermutet diesen mächtigen Schatz in Fort Knox und bezieht die Hilfe des Professors Dr. No ein. Er gab sich den Namen Wala Kitu. Übersetzt: Nichts nichts. Der Leser erkennt, was sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht.

Dr. No merkt schnell, dass er und eine Kollegin in üble Machenschaften verwickelt wurde und versucht daraufhin die Welt zu retten. Wovor? Vor dem Nichts. Hier bekommt der Roman seine Wendung zum Kriminalroman, der wirklich einem James Bond-Abenteuer gleicht.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Der Autor ist gewieft. Die Wortwitze on point. Die Verwirrung in einer perfekten Dosis. Nach der anfänglichen Einarbeitung liest sich das Buch sehr angenehm. Hier mischt sich Wahn und Genie, wie wir es aus dem Sprichwort kennen. Der Roman unterscheidet sich stark von anderen. Der Inhalt kam sehr unerwartet, was mich fasziniert zurück lässt. Ein Kabarettstück der Extraklasse und eine klare Empfehlung.