Ist nichts alles?

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buchlieberin Avatar

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Wala Kito ist Mathematikprofessor, schwarz und dem Asperger Spektrum zuzuordnen. Er hat einen Hund mit nur einem Bein und ist Experte für nichts. Das meine ich nicht abfällig, hierbei geht es um den mathematischen Begriff „nichts“. Nicht zu verwechseln mit Null.
Nun ist ein Milliardär, John Sill, sehr interessiert an nichts. Er hält sich selbst für einen Schurken, so einen, wie sie in James Bond Filmen die Weltherrschaft an sich reißen möchten. Das ist wohl auch Sills Plan, dazu benötigt er nichts, also das nichts, für welches Wala Experte ist. Letzterer bekommt eine große Summe aufs Konto und verspricht den Schurken zu beraten.
Das ganze ist ein großer Satirischer Spaß. Jeder Name hat eine Bedeutung; Wala und Kito bedeuten zum Beispiel in zwei verschiedenen Sprachen, richtig, nichts. Es geht um Macht und um die Frage, ob man jemanden trauen kann, obwohl er weiß ist. So verteilt Everett viele Seitenhiebe innerhalb der Gesellschaft, in der er lebt. Der amerikanische Präsident tritt selbst nicht auf, aber man weiß schon, wen er meint.
Alles führt zu Fort Knox, in dem Sill nichts erwartet. Wala ist eine wunderbare Hauptperson, ehrlich, belesen, intelligent, aber irgendwie lebensunfähig. Zum Glück findet er immer wieder andere Menschen die ihn beim Kampf gegen Sill und die Schurken dieser Welt (z.B. schwerreiche Geschäftsmänner) unterstützen. Sill und Wala sind so konträr, dass sie sich schon fast wieder ähneln.
Ich habe häufig laut gelacht, zum Beispiel als Wala einen Roboter ausschaltet, indem er ihm ein unlösbares Rätsel stellt.
Es gibt viele Tote, ein Forschungszentrum für Schurken, ein super schnelles U-Boot und ein geheimnisvolles Ufo. Und sehr viel sarkastischen Humor und dabei ist der Roman ungeheuer philosophisch. Ein wenig Romanze fehlt hier auch nicht. Über eine Verfilmung würde ich mich sehr freuen. Warum gab es bisher keine schwarzen Schurken, oder gar einen schwarzen 007-Agenten?