„Dr. No“ von Percival Everett kombiniert unterhaltsame Erzählkunst mit philosophischen Fragen. Die Geschichte folgt dem Mathematikprofessor Wala Kitu, dessen Name übersetzt „Nichts“ bedeutet und der sich wissenschaftlich genau diesem Konzept widmet. Der Milliardär John Sill will Kitu für einen bizarren Plan gewinnen. Die Handlung ist absichtlich absurd, doch hinter dem Humor verbergen sich gesellschaftskritische und aktuelle Themen. Everett nutzt einen lebendigen, dialogreichen Stil und streut zahlreiche Anspielungen auf James Bond, Filme und Literatur ein. Diese Vielschichtigkeit macht den Roman anspruchsvoll, aber lohnend. Trotz des vergleichsweise geringen Umfangs erfordert die Fülle an Wortspielen, Bezügen und Ideen aufmerksames Lesen. Mir hat er gut gefallen und ich kann eine Empfehlung aussprechen.