Percy goes Comedy
Kurzmeinung: Wieder einmal ein ganz typisch amerikanischer Roman! - Zynisch und gesellschaftspessimistisch!
Inhalt: Wala Kitu, Mathematikprofessor – sein Forschungsgebiet ist „Das Nichts“ und Eigen Vektor, seine Kollegin werden in ein schmutziges und undurchsichtiges Unternehmen zur Auslöschung der Welt hineingezogen.
Der Kommentar und das Leseerlebnis:
In diesem Roman, den Percival Everett im Jahr 2022, also zwei Jahre vor seinem berühmt-berüchtigten Roman „James“ herausbrachte, ist der Autor unter die Blödler gegangen. Es ist zum Teil geistreiche Blödelei, ist und bleibt aber Blödelei. Die mathematischen Anspielungen sind unwichtig, man kann darüber hinweglesen, zwischendurch findet man immer mal wieder einige Aphorismen, die es wert sind, gelesen und festgehalten zu werden:
„Die Zeit ist wie nichts. Alle haben sie, aber keiner weiß wo. Man vergeudet sie ständig oder verliert sie aus den Augen oder sie steht still, wenn sie nicht gerade im Fluge vergeht.“
Dr. No ist so was von einem speziell amerikanischen Roman wie man so bald keinen mehr findet! Amerikaner werden deshalb mehr damit anfangen können als andere, denn Percy zieht seine Gesellschaft kräftig durch den Kakao. Allein wenn er seine Verfolger/Beschatter befragt, welcher Geheimorganisation sie angehören und sie alle der Reihe nach aufzählt, FBI? CIA? NSA? DOD? DEA? EPA? PTA? NRA? CNN? CNN! Oh Leute, ich hoffe, den Amerikanern bleibt das Lachen im Hals stecken.
Oder wenn Wala Kitu mit seinem einbeinigen Hund hantiert und damit eine perverse Art der Tierliebe karikiert (Amerikaner züchten zum Beispiel Nacktkatzen, weil sie Katzen als Haustiere wollen, selbst wenn sie allergisch auf Tierhaare reagieren oder sie lassen ihnen die Krallen ziehen, damit sie die Möbel nicht zerkratzen - eine furchtbare Tierquälerei und dergleichen mehr), und nimmt seine Leute recht zynisch auf die Schippe, wenn er dem amerikanischen Präsidenten attestiert, dass dieser keine Ahnung von nichts habe und damit zu fürchten sei oder wenn er eine Personenschützerin sagen lässt: „Mein älterer Bruder ist erschossen worden, weil er herumstand und schwarz war.“
Der Protagonist / Autor outet sich zudem als zynischer Nihilist und auch das ist ein Hieb gegen die Nation, die sich noch zu einem großen Teil als christlich definiert: "Wenn es Gott gibt, ist er ein gottverdammter Alkoholiker wie ich. Ihm ist alles scheißegal. Oder er ist ein Volltrottel." Mit derartigen Aussagen verschiebt sich die Verantwortung des Menschen auf eine höhere Macht.
Mir ist das alles zu wenig und das, was da ist, ist mir zu platt oder zu zynisch. Gesellschaftspessimistisch.
Fazit: Natürlich ist dieser Roman gut geschrieben, Everett ist immer eloquent, jedoch ist der Roman nur mäßig unterhaltsam und darüber hinaus ärgerlich. Eine gesellschaftspessimistische Groteske ist er und für Leser, die Comic mögen. Dazu gehöre ich jedoch nicht und es bleibt bei der Anerkennung dafür, dass Everett sogar aus nichts etwas machen kann. Wie sein Held, der Matheprof. Wala Kitu.
Kategorie: Humor. Comic.
Verlag: Hanser, 2025
Inhalt: Wala Kitu, Mathematikprofessor – sein Forschungsgebiet ist „Das Nichts“ und Eigen Vektor, seine Kollegin werden in ein schmutziges und undurchsichtiges Unternehmen zur Auslöschung der Welt hineingezogen.
Der Kommentar und das Leseerlebnis:
In diesem Roman, den Percival Everett im Jahr 2022, also zwei Jahre vor seinem berühmt-berüchtigten Roman „James“ herausbrachte, ist der Autor unter die Blödler gegangen. Es ist zum Teil geistreiche Blödelei, ist und bleibt aber Blödelei. Die mathematischen Anspielungen sind unwichtig, man kann darüber hinweglesen, zwischendurch findet man immer mal wieder einige Aphorismen, die es wert sind, gelesen und festgehalten zu werden:
„Die Zeit ist wie nichts. Alle haben sie, aber keiner weiß wo. Man vergeudet sie ständig oder verliert sie aus den Augen oder sie steht still, wenn sie nicht gerade im Fluge vergeht.“
Dr. No ist so was von einem speziell amerikanischen Roman wie man so bald keinen mehr findet! Amerikaner werden deshalb mehr damit anfangen können als andere, denn Percy zieht seine Gesellschaft kräftig durch den Kakao. Allein wenn er seine Verfolger/Beschatter befragt, welcher Geheimorganisation sie angehören und sie alle der Reihe nach aufzählt, FBI? CIA? NSA? DOD? DEA? EPA? PTA? NRA? CNN? CNN! Oh Leute, ich hoffe, den Amerikanern bleibt das Lachen im Hals stecken.
Oder wenn Wala Kitu mit seinem einbeinigen Hund hantiert und damit eine perverse Art der Tierliebe karikiert (Amerikaner züchten zum Beispiel Nacktkatzen, weil sie Katzen als Haustiere wollen, selbst wenn sie allergisch auf Tierhaare reagieren oder sie lassen ihnen die Krallen ziehen, damit sie die Möbel nicht zerkratzen - eine furchtbare Tierquälerei und dergleichen mehr), und nimmt seine Leute recht zynisch auf die Schippe, wenn er dem amerikanischen Präsidenten attestiert, dass dieser keine Ahnung von nichts habe und damit zu fürchten sei oder wenn er eine Personenschützerin sagen lässt: „Mein älterer Bruder ist erschossen worden, weil er herumstand und schwarz war.“
Der Protagonist / Autor outet sich zudem als zynischer Nihilist und auch das ist ein Hieb gegen die Nation, die sich noch zu einem großen Teil als christlich definiert: "Wenn es Gott gibt, ist er ein gottverdammter Alkoholiker wie ich. Ihm ist alles scheißegal. Oder er ist ein Volltrottel." Mit derartigen Aussagen verschiebt sich die Verantwortung des Menschen auf eine höhere Macht.
Mir ist das alles zu wenig und das, was da ist, ist mir zu platt oder zu zynisch. Gesellschaftspessimistisch.
Fazit: Natürlich ist dieser Roman gut geschrieben, Everett ist immer eloquent, jedoch ist der Roman nur mäßig unterhaltsam und darüber hinaus ärgerlich. Eine gesellschaftspessimistische Groteske ist er und für Leser, die Comic mögen. Dazu gehöre ich jedoch nicht und es bleibt bei der Anerkennung dafür, dass Everett sogar aus nichts etwas machen kann. Wie sein Held, der Matheprof. Wala Kitu.
Kategorie: Humor. Comic.
Verlag: Hanser, 2025