Sehr unterhaltsam
Beim Lesen dieses Romans habe ich mich gleichzeitig bestens unterhalten und immer wieder ertappt gefühlt, wie ich über größere Zusammenhänge nachdenken musste. Percival Everett gelingt es, mit feinem Humor und bissiger Ironie Themen wie Macht, Ethnie und Gerechtigkeit in den USA aufzugreifen, ohne dabei belehrend zu wirken. Stattdessen zieht er mich mit einer klugen, fast verspielten Erzählweise mitten hinein in ein Szenario, das absurd wirkt – und dennoch erschreckend viel Wahrheit in sich trägt. Die Figuren sind scharf gezeichnet, die Dialoge pointiert und voller doppelter Bedeutungen. Ich mochte, wie leichtfüßig sich das Philosophische mit dem Unterhaltsamen verbindet. Für mich ist das Buch eine raffinierte Mischung aus Spionage, Satire und Gesellschaftskritik, die beweist, dass Literatur sowohl klug als auch witzig sein kann.