Was ist so gefährlich wie nichts?
Wala Kitu ist ein schräger, genialer Mathematikprofessor, weltfremd und autistisch. Er wird vom Milliardär John Sill kontaktiert, der sich zum Ziel gesetzt hat, ein Schurke zu sein und dafür hinter „nichts“ her ist, das angeblich in einem Schuhkarton in Fort Knox aufbewahrt sei und für das Wala Kitu ein Experte ist. Soweit zur bekannten und beworbenen Hintergrundstory.
„Dr. No“ ist ein satirisch-schräger Roman, eine James-Bond-Persiflage mit Schurken, Luxusanwesen, Helikoptern, Waffen, Haifischbecken, einer hochbegabten autistischen Mathematikerin, Eigen Vector, die als Bond-Girl entfremdet wird, einem einbeinigen Hund namens Trigo, der „Fettgesicht“ genannt wird und als imaginärer Berater für Wala Kitu dient, aber auch mit vielen Einschüben aus Logik und Mathematik:
„Die Lüge ist das arithmetische Axiom, demzufolge x für jedes x auf der Welt gleich x ist. Nur der Glaube lässt dies als unwiderlegbare Wahrheit zu. Selbst wenn ich x als das Ding definiere, das zu einer bestimmten Position in der Zeit eine bestimmte Position im Raum einnimmt.“ (S. 52)
Ganz ehrlich, am Anfang wusste ich gar nicht, was ich mit dieser Lektüre anfangen soll und es hat schon einige Dutzend Seiten gebraucht, bis ich in das Buch reingekommen bin. Das mag daran liegen, dass die mathematischen Referenzen mich nicht sonderlich interessiert haben und ich außerdem nichts das klassische James-Bond-Fangirl bin, auch wenn ich im Laufe meines Lebens durchaus schon ein paar dieser Filme gesehen habe.
Interessant ist, wie in dem Buch mit dem Konzept des „Nichts“ gespielt wird. Ist nichts wirklich nichts und was wäre, wenn wir nichts als etwas behandeln würden? Dazu gibt es viele humorvolle und gleichzeitig nachdenklich machende Dialoge und Einschübe, so wie diesen hier:
- „Wir wissen, dass Sill es auf irgendwas abgesehen hat. Sagen Sie uns einfach, was Sie wissen, und alles ist im Lack.“
- „Was?“
- „Sagen Sie mir, was Sie wissen.“
- „Nichts. Ich habe von nichts eine Ahnung. Ich weiß außerdem, dass Sill es auf nichts abgesehen hat.“
- „Sie sagen also, dass er nichts plant.“
- „Das habe ich nicht gesagt. Hören Sie diesmal genau zu. Sill interessiert sich für nichts. Er will nichts. Er plant, nichts zu stehlen. Er will oder vielmehr braucht mich, weil ich mich mit nichts auskenne.“ (S. 154)
Von diesen Wort- und Denkspielerein lebt der Roman hauptsächlich. Sind sie am Anfang sehr lustig, wurde mir das Konzept aber gegen Ende ein bisschen überstrapaziert. Ähnlich ging es mir mit einigen anderen Themen, die wieder und wieder erwähnt wurden: etwa die Mathematiker, die „am Asperger-Syndrom leiden“ würden (ein veralteter und in diesem Wortlauf in der autistischen Community umstrittener Ausdruck) oder auch die vielfache Erwähnung davon, dass die Polizei schwarze Menschen anhalten und erschießen würde, nur weil sie schwarz seien… was zweifellos den Tatsachen entspricht und wichtig zu kritisieren ist, aber eben auch sehr oft erwähnt wurde.
Humor ist etwas Subjektives und in manchen Bereichen hat dieser Roman sehr meinen Humor getroffen, in anderen gar nicht. Das hat sicherlich auch mit meiner Lebensumwelt und -erfahrung zu tun und damit, wie diese sich vom Autor unterscheidet.
Insgesamt ist es ein durchaus sehr humorvolles und gleichzeitig nachdenklich machendes Buch, mit dem insbesondere Mathematikinteressierte sowie James-Bond-Fans ihre Freude haben dürften.
„Dr. No“ ist ein satirisch-schräger Roman, eine James-Bond-Persiflage mit Schurken, Luxusanwesen, Helikoptern, Waffen, Haifischbecken, einer hochbegabten autistischen Mathematikerin, Eigen Vector, die als Bond-Girl entfremdet wird, einem einbeinigen Hund namens Trigo, der „Fettgesicht“ genannt wird und als imaginärer Berater für Wala Kitu dient, aber auch mit vielen Einschüben aus Logik und Mathematik:
„Die Lüge ist das arithmetische Axiom, demzufolge x für jedes x auf der Welt gleich x ist. Nur der Glaube lässt dies als unwiderlegbare Wahrheit zu. Selbst wenn ich x als das Ding definiere, das zu einer bestimmten Position in der Zeit eine bestimmte Position im Raum einnimmt.“ (S. 52)
Ganz ehrlich, am Anfang wusste ich gar nicht, was ich mit dieser Lektüre anfangen soll und es hat schon einige Dutzend Seiten gebraucht, bis ich in das Buch reingekommen bin. Das mag daran liegen, dass die mathematischen Referenzen mich nicht sonderlich interessiert haben und ich außerdem nichts das klassische James-Bond-Fangirl bin, auch wenn ich im Laufe meines Lebens durchaus schon ein paar dieser Filme gesehen habe.
Interessant ist, wie in dem Buch mit dem Konzept des „Nichts“ gespielt wird. Ist nichts wirklich nichts und was wäre, wenn wir nichts als etwas behandeln würden? Dazu gibt es viele humorvolle und gleichzeitig nachdenklich machende Dialoge und Einschübe, so wie diesen hier:
- „Wir wissen, dass Sill es auf irgendwas abgesehen hat. Sagen Sie uns einfach, was Sie wissen, und alles ist im Lack.“
- „Was?“
- „Sagen Sie mir, was Sie wissen.“
- „Nichts. Ich habe von nichts eine Ahnung. Ich weiß außerdem, dass Sill es auf nichts abgesehen hat.“
- „Sie sagen also, dass er nichts plant.“
- „Das habe ich nicht gesagt. Hören Sie diesmal genau zu. Sill interessiert sich für nichts. Er will nichts. Er plant, nichts zu stehlen. Er will oder vielmehr braucht mich, weil ich mich mit nichts auskenne.“ (S. 154)
Von diesen Wort- und Denkspielerein lebt der Roman hauptsächlich. Sind sie am Anfang sehr lustig, wurde mir das Konzept aber gegen Ende ein bisschen überstrapaziert. Ähnlich ging es mir mit einigen anderen Themen, die wieder und wieder erwähnt wurden: etwa die Mathematiker, die „am Asperger-Syndrom leiden“ würden (ein veralteter und in diesem Wortlauf in der autistischen Community umstrittener Ausdruck) oder auch die vielfache Erwähnung davon, dass die Polizei schwarze Menschen anhalten und erschießen würde, nur weil sie schwarz seien… was zweifellos den Tatsachen entspricht und wichtig zu kritisieren ist, aber eben auch sehr oft erwähnt wurde.
Humor ist etwas Subjektives und in manchen Bereichen hat dieser Roman sehr meinen Humor getroffen, in anderen gar nicht. Das hat sicherlich auch mit meiner Lebensumwelt und -erfahrung zu tun und damit, wie diese sich vom Autor unterscheidet.
Insgesamt ist es ein durchaus sehr humorvolles und gleichzeitig nachdenklich machendes Buch, mit dem insbesondere Mathematikinteressierte sowie James-Bond-Fans ihre Freude haben dürften.