„Ninjamäßig turbulent – aber eher nichts für mich“

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wortteufel Avatar

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Die Leseprobe von „Dragon Ninjas – Der Drache der Berge“ startet wie ein klassisches Abenteuerbuch für jüngere Leser: geheimnisvoll, voller Action, mit einem klaren Gut-gegen-Böse-Muster und einem schnellen Einstieg in eine fantastische Welt. Die Sprache ist einfach, lebendig und kindgerecht, mit deutlichen Bildern und kurzen, gut lesbaren Sätzen. Das funktioniert für die Zielgruppe sicher gut, wirkt auf mich aber eher wie ein Einstieg für Leseanfänger – was nicht ganz zu dem epischen Titel passt, den ich etwas reifer erwartet hätte.

Auch die Szenen um Lian, den zehnjährigen Helden, bedienen sich bekannter Stilmittel: schräge Alltagsbeobachtungen, sprechender Kater, überzeichnete Fantasie, die sich bald als Realität herausstellt. Das ist charmant, aber mir persönlich etwas zu kindlich und klischeehaft. Die Figurenzeichnung ist noch flach, der Humor eher auf Slapstick-Niveau, und das Setting erinnert stark an andere Ninja- oder Drachenabenteuer für die Altersklasse 8–11.

Für Kinder, die Abenteuer mit sprechenden Tieren, Drachen und einem Hauch Magie mögen, ist das Buch sicher ein Volltreffer. Für mich als Leserin auf der Suche nach Jugendbüchern mit mehr Tiefe, sprachlicher Raffinesse oder einer neuen Perspektive auf klassische Themen bietet es zu wenig. Ich würde eher weitersuchen.