Härter als gedacht

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leselottchen Avatar

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Dieser Krimi ist düster und brutal, aber auch ungewöhnlich und interessant.
Nachdem ich das Buch heute Morgen beendet habe, brauchte ich noch den ganzen Tag, es auf mich wirken zu lassen.
Die Story spielt größtenteils im großen, dunklen Wald, fernab vom wirklichen Leben.
Stephan ist der Ziehvater der Geschwister Cayenne und Joshua. Er unterzieht sie einer harten Schule und das in jeglicher Hinsicht. Null Komfort und eine Ausbildung zur Erlernung harter Kampftechniken prägt das Leben der drei. Aber nur Stephan weiß, welche Gefahr Ihnen wirklich droht. Um Geld zu verdienen unterrichtet Stephan Gruppen im Survival Training. Schnell wird klar, Stephan hat einiges Schlimme hinter sich und er wittert Bedrohung von allen Seiten.
Dabei sind Cayenne und ihr Bruder völlig ahnungslos vor wem Stephan sie beschützen möchte.

Der zweite Handlungsstrang handelt von einem Lobbyisten der Energiewirtschaft in Berlin, der die Menschen um sich manipuliert und Handlanger hat, die die Drecksarbeit für ihn machen.

Gekennzeichnet durch ein anderes Schriftbild sind die Tagebucheinträge eines Fremdenlegionärs. Man bekommt Einblick in die fremde Welt dieser Männer, geprägt von Gewalt, Gehorsam, Kameradschaft und Ehre.

Nicht gerade leichte Kost. Die Prepper-Szene war mir seither total fremd. Und doch habe ich es geschafft, mich auf diesen außergewöhnlichen Thriller einzulassen.
Man erlebt ein Versteckspiel sondergleichen und mir war lange nicht klar, warum dieses ständige Verstecken und sich möglichst von allem fernzuhalten so wichtig ist.
Interessant und actionreich angefangen, bricht die Spannung im Mittelteil etwas ein.
Das letzte Drittel steigert die Spannung dann wieder erheblich. Schockierend wirkt auf mich der tagelange, große Stromausfall. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass es uns passiert.
Der Schluss fügt dann alles zusammen und belohnt einen mit einer in sich gut durchdachten Story.
Aber wesentlich härter, als ich erwartet habe.
Weit, weit weg von Kluftingers Welt. Die mir als Frau persönlich aber eher liegt.
Für mich ist das eher ein Thriller, der von Männern für Männer geschrieben ist.
Der Schreibstil gefällt mir aber auch in diesem Thriller sehr.
Mein Kopfkino hat wunderbar funktioniert, allerdings sind die Charaktere so geheimnisumwittert, dass ich ihnen nicht sehr nah gekommen bin.
Der Thriller hat mich sehr gut unterhalten. Er war nicht ganz leicht zu lesen, ich bin aber sehr froh, dass ich mich auf das Leseabenteuer eingelassen habe.
Am Ende waren alle Fragen geklärt und wie gesagt, die Story wirkt nach.
Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches.
Ich bin ein Fan kurzer Buchtitel, die mir dadurch viel länger in Erinnerung bleiben.