Interessante Handlung, mit Potenzial nach oben!

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karinasophie Avatar

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Mir hat "DRAUSSEN" gut gefallen. Der Klappentext zeigt dem Leser schon sehr gut auf, was ihn erwarten wird. Die ersten beiden Sätze "Draussen kannst du dich verstecken. Aber entkommen kannst du nicht." sind hierbei Programm!

Schon der Prolog des Buches hat mich unglaublich gefesselt und macht neugierig auf mehr.

Der Prolog endet mit einem Cliffhänger - nach diesem wird die Geschichte rund um die Hauptpersonen Cayenne, ihrem Bruder Joshua und dem eigensinnigen Stephan Chronologisch weitererzählt. Man lernt die Charaktere, ihre Macken, und ihr Leben ein wenig kennen. Es gibt viele Szenen- sowie Perspektivwechsel. So gibt es neben dem Haupttrio, bestehend aus den Teenagern Cayenne, Joshua und den hart gesonnenen Stephan mittleren Alters, Etienne, einen jungen Soldaten aus der französischen Fremdenlegion, und Jürgen Wagner einen Politiker, welcher nur seine eigenen Interessen verfolgt.

Besonders in Bezug auf den Charakter Etienne werden immer mal wieder Französische Wortfetzen oder Lieder aufgegriffen.

Die vielen Perspektivwechsel empfand ich zum einen als spannend, zum anderen jedoch auch unübersichtlich, denn ich habe relativ schnell den Blick für das Thema des Buches verloren.

Das Hauptthema ist nämlich warum Cayenne, Joshua und Stephan sich verstecken müssen, und wer und warum sie jemand verfolgt.

Themen wie Prepping, Survival, Paranoia und Endzeitszenarios werden aufgegriffen. Im Zuge dessen ist das Buch auch leicht politisch angehaucht und hat bei manchen Charakteren einen radikalen Beigeschmack.

Die Charaktere empfinde ich als äußerst spannend, die Handlung war auch nie langweilig - nur, dass ich den Überblick verloren habe und teilweise nicht mehr wusste wohin mich das Buch bringen wird hat mich sehr gestört. Nicht zu wissen, wer der Verfolger ist, ist spannend aber etwas über 300 Seiten von den knapp 400 Seiten im unklaren zu sein war für mich gegen ende hin nicht mehr spannend sondern fast ein wenig lästig.

Dadurch, dass sich die ganze Geschichte erst gegen Ende hin aufklärt, hatte ich auch das Gefühl, dass die Charaktere unnötig fremd gehalten worden sind. Erst gegen Ende hin wurden sie menschlicher, teilweise sympathischer.

Das Ende empfand ich als gut gelungen nur leider finde ich den Grund für das ganze Geschehen nicht ganz klar. Ich habe zwar die Intentionen der beiden Autoren dahinter verstanden, und klar, man könnte sich mit diesen auch zufriedengeben, jedoch für mich haben sie nicht wirklich Sinn ergeben. Vor allem den Wandel einer der größeren Nebenpersonen habe ich nicht ganz verstanden, an dieser Stelle hätte ich mir einfach ein wenig mehr Erklärung gewünscht, ein wenig mehr tiefe.



Mein Fazit: Ein gut geschriebenes Buch, mit einer interessanten Handlung und noch interessanteren Charakteren. Es ist nicht langweilig, zieht sich jedoch in der Mitte ein wenig. Themen wie Survival oder Endzeitszenarien sollten einen im besten Fall interessieren.

Im großen und ganzen hat mir das Buch gefallen, jedoch hat es in meinen Augen noch etwas mehr Potenzial. Ich gebe dem Buch 3 - 3 1/2 *