Solider Thriller

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Volker Klüpfel sagt zu diesem Buch selber: „Ich wollte etwas ohne Humor machen, reine Spannungslektüre.“ Leider hat genau dies bei mir dafür gesorgt, dass ich von dem Polit-Thriller „Draussen“ eher enttäuscht als begeistert war. Denn für mich war es gerade der Humor, der Klüpfels Romane von der Masse abgehoben und sie besnders gemacht hat. Nun haben wir mit „Draussen“ einen durchaus soliden Thriller bekommen, der mit Endzeitszenarien arbeitet und auch durchaus spannende Momente hat, dem es aber schlichtweg an Charakter fehlt.

Ein großes Plus war für mich aber Cayenne, eine der Haupfiguren in der Geschichte und gerade zum Ende hin eine der wichtigsten Figuren. Wie sie sich in ihrem jungen Alter in der Wildnis behaupten kann und wie erwachsen sie denkt, fand ich sehr beeindruckend. Die Wechsel zwischen den abendteuerlichen Kapiteln im Wad mit Cayenne und den Lobbyisten und Politikern in Berlin waen gut eingesetzt, auch wenn ich letztere nicht als so spannend empfand. Phasenweise leidet die Spannung sehr unter etwas zu ausführlichen und politischen Kapiteln, durch die man sich etwas quälen muss. Hin und wieder sinden sich Tagebuchausschnitte eines Fremdenlegionärs zwischen diesen Abschnitten und besonders am Anfang ist es schwer, hier Zusammenhänge zu erkennen. Außerdem sollte man definitiv ein Faible für solche Endzeitszenarien haben, sonst kommt einem alles vermutlich sehr absurd vor. Gerade der Blackout war sehr extrem und wirkte überdramatisch, dafür sorgte dieser Zwischenfall aber auch für ordentlich Action.

Fazit: Ein guter Thriller mit einer interessanten und außergewöhnlichen Story. Wer allerdings ein Kluftinger-Fan ist, sollte hier mit weniger Erwartungen herangehen und wird dann nicht enttäuscht.

4/5 Sterne

*Vielen Dank an den Ullstein Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar*