Tolle Idee, leider etwas unzufrieden stellende Umsetzung und Auflösung der Geschichte

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Inhalt:
Ein Leben draußen im Wald, kein Zuhause, immer auf der Flucht: Das ist alles, was Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht. Er lebt mit ihnen außerhalb der Gesellschaft, drillt sie mit aller Härte und duldet keinen Kontakt zu anderen. Cayenne sehnt sich nach einem normalen Alltag als Teenager. Doch sie ahnt nicht, dass sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, bald brauchen wird. Denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen. Und plötzlich steht er vor ihr: der Mann, der sie töten will.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist in 3 Handlungsstränge aufgegliedert, wovon 2 in der Gegenwart spielen und 1 in der Vergangenheit.
Als Haupthandlung würde ich das Geschehen rund um die siebzehnjährige Cayenne und ihren jüngeren Bruder Joshua bezeichnen, die von ihrem Ziehvater Stephan in einem harten Überlebenstraining in den Wäldern Brandenburgs gedrillt werden. Keine Schule, keine Freunde, kaum Kontakt zur Zivilisation. Wovor verstecken die 3 sich und auf welchen Kampf bereiten sie sich vor? Die Gefahr ist gefühlt immer da, wird jedoch erst zum Ende des Buches für die Leser*innen ausführlich begründet. Und genau das war mein Problem. Auf die zu recht gestellten Fragen der Jugendlichen gab Stephan nie eine konkrete Antwort und das gefiel besonders Cayenne nicht, die von der Geheimniskrämerei ihres Beschützers die Schnauze voll hatte. Für mich war das sehr nachvollziehbar, denn auch ich empfand die Geschichte dadurch als sehr langatmig.
Im Verlauf des Buches wurde mir klar, dass der zweite Handlungsstrang eines Fremdenlegionärs in Afrika, der seine harte Ausbildung in Tagebucheinträgen festhielt, mit der Haupthandlung rund um Stephan und die Jugendlichen zusammenhängt.
Der dritte Handlungsstrang, der den seelenlosen Politiker Jürgen Wagner bei seinen Machenschaften im Bundestag begleitet, war in meinen Augen mehr als unnötig und für nur ein Buch einfach zu viel.
Ich habe auf das Ende und die Auflösung des großen Fragezeichens hingefiebert, da ich unbedingt wissen wollte, wie die 3 Handlungsstränge zusammenhängen und wovor Stephan die beiden Jugendlichen beschützen wollte. Ich hatte so viele Fragen. Und im Grunde genommen war die Idee der Geschichte auch sehr gut, nur die Auflösung am Ende war mir einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen und unlogisch.

Fazit:
Tolle Idee, leider etwas unzufrieden stellende Umsetzung und Auflösung der Geschichte.

Meine Bewertung:
3/5 Sterne