Breakfastclub in der Kindergruselvariante

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"Dread Wood" ist eine Mischung aus "Breakfast Club", "Tremors - im Land der Rakentenwürmer" und "Arrac Attac" - ein Kindergruselbuch mit bekannten Motiven Hollywoodfilmen.

Angelo, Hallie, Gus und Naira haben in der Schule ordentlich Mist gebaut und müssen zur Strafe samstags nachsitzen. Der Tiefpunkt des Wochenendes? Nicht ganz. Es geht noch schlimmer. Etwas furchterregend Grauenvolles nähert sich. Erst verschwindet ein kleines Ferkel, dann ein Lehrer – und das seltsame Hausmeisterpaar wird zunehmend gruseliger.

Ich kannte bereits ein Buch von Jennifer Killick und wusste daher, dass sie mit viel Witz, aber auch einer ordentlichen Portion Schrecken schreibt. Von Beginn an herrscht eine kribbelig-angespannte Atmosphäre. Die vier Kinder, die sich zunächst nicht ausstehen können, sitzen auf dem abgelegenen Schulgelände fest. Ihre Handys sind einkassiert. Immer seltsamere Dinge geschehen. Hilfe holen? Fehlanzeige. Bald wird klar: Es geht um Leben und Tod. Und zumindest ein paar Hühner schaffen es nicht unversehrt ins Happy End.

Verschnaufpausen gibt es in diesem Wettlauf gegen den Horror kaum. Jeder Streit, jede Unachtsamkeit könnte tödlich enden. Die Kids müssen zusammenhalten – und erkennen dabei, dass ihre Mitschüler gar nicht so nervig sind, wie gedacht. Naira ist nicht nur die arrogante Streberin, Hallie mehr als die schrille Aktivistin, Gus hat viel mehr drauf als flache Witze, und Angelo ist kein Einzelgänger, wie er selbst glaubt.

Fazit: Dieses Buch ist eine Mischung aus Humor, Horror und Freundschaftsstory, temporeich und fesselnd, aber nichts für schwache Nerven. Kleiner Punktabzug, weil die Handlung in Struktur und Charakteren sehr dem ersten Crater Lake-Buch der Autorin ähnelt. Sogar das Thema Darmerkrankung schafft es wieder auf die Seiten. Das ist zwar wirklich löblich, irritiert innerhalb dieses buchgewordenen Adrenalinrausches aber auch ein bisschen. Einige erklärende Worte dazu im Nachwort (aus irgendeinem Grund scheint es die Autorin zu beschäftigen) wären nicht schlecht gewesen.