Tiefgründig

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lilly1994 Avatar

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Isaac ist mit einem gewalttätigen, alkoholabhängigen Vater aufgewachsen. Trotzdem hat er es geschafft und ist mit seiner Band "Crashing December" sehr erfolgreich. Doch dann stürzt sich die Presse auf seine Schwester und Isaacs Selbstwert zerbricht. Das was ihn bisher aus allen schwierigen Lebenslagen gerettet hat, will einfach nicht mehr funktionieren: Musik machen. Plötzlich soll Hope für ihn einspringen. Hope, die sich um ihren Bruder kümmert und bei der Geld Mangelware ist. Als Teil von "Crashing December" könnte sie ihre finanzielle Lage endlich verbessern und ihren Traum leben, Musik zu machen.

Die Liebesgeschichte zwischen Hope und Isaac startet langsam. Es geht schon fast in die Richtung Enemies-to-lovers. Die behandelten Themen sind eingängig, aber schwer. Der Schreibstil ist tiefgründig und passt zu den wichtigen Themen.

Besonders gefallen hat mir Hope. Sie ist stark und empathisch, lässt sich von niemandem den Mund verbieten und ist immer ehrlich. Sie ist eine völlig unabhängige und entschlossene Frau, der das Wohl ihrer Lieben das Wichtigste ist. Eine tolle Figur, die Vorbildcharakter hat. Leider vergisst sie sich in der Gleichung häufiger selbst.

Das Buch trägt zur Enttabuisierung psychischer Probleme bei und stellt sich gegen toxische Männlichkeit. Doch trotz der intensiven und bewegenden Themen schafft es Sarah Stankewitz, dass das Buch locker und flüssig zu lesen ist. Es ist nie zu deprimierend oder schwer, sondern es schwingt immer eine gewisse Leichtigkeit mit.

Ein großartiges Buch!