Gut, aber nicht herausragend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lovely-bookish Avatar

Von

Das Cover sieht wunderschön aus und gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe mich sehr gefreut dieses Buch bei Vorablesen zu gewinnen.

Audrey Carlan gehört zu meinen Lieblingsautorinnen und auch mit „Dream Maker“ hat sie eine ordentliche Leistung abgeliefert. Ich bin ganz ehrlich, der Klappentext hat mich in diesem Fall nicht ganz überzeugt, da die Basis der Geschichte, dass es eine Agentur gibt, die verschiedene Dienste anbietet, etwas abgedroschen klang. Auch nach einigen Kapiteln fand ich die Agentur „International Guy“ noch sehr fragwürdig, aber die Jungs sind mir relativ schnell ans Herz gewachsen.

Das Buch wird aus Sicht von Parker Ellis erzählt, der mit seinen Kollegen Royce und Bo die Firma „International Guy“ gegründet hat. Hauptaufgabe ist es Frauen auf der ganzen Welt in verschiedenen Belangen zu unterstützen.

Das erste Reiseziel lautet dann Paris, wo Parker auf die reiche Erbin Sophie trifft und ihr hilft mehr Selbstvertrauen auszustrahlen. Der erste Teil Paris konnte mich noch nicht so richtig überzeugen, da mir alles zu schnell ging. Kaum haben die Jungs Sophie kennengelernt, da entwickelt sich schon alles in die richtige Richtung und Parker lässt sich auf eine kurze Affäre mit ihr ein. Alles scheint perfekt und schon bald heißt es wieder Abschied nehmen, da die nächste Kundin schon warten.

Im zweiten Teil geht es dann nach New York zu einer Schauspielerin, die ihre Muse verloren hat. Ich muss sagen der zweite Teil konnte mich eher begeistert, obwohl mir der Anfang noch gar nicht gefallen hat. Es schien als ob Parker von einem Bett ins nächste springt und die plötzliche Anziehung, die jedes Mal erwähnt wurde brachte mich nur zum Augen verdrehen. Bis etwa zu Hälfte des Buches wirkte die gesamte Handlung einfach nur extrem abgedroschen. Allerdings wuchs mir Skyler dann ziemlich schnell ans Herz und die Beziehung zwischen ihr und Parker konnte mich dann irgendwann doch noch überzeugen.

Im letzten Abschnitt reisen wir nach Kopenhagen und ehrlich gesagt war dieser Handlungsstrang genau wie die anderen, auch ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Man muss wirklich seinen Verstand beim lesen ausschalten, weil die praktischen Zufälle und berühmten Kunden in Not einfach nur unglaubwürdig wirken. Wenn man aber aufhört darüber nachzudenken, dann kann man das Buch durchaus genießen.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, wie gewohnt von der Autorin. Die Liebesszenen sind prickelnd, aber für meinen Geschmack schon etwas zu viel. Ich hätte mir etwas mehr Substanz und weniger Matratzensport gewünscht. Auch die Nebenfiguren kamen für mich leider viel zu kurz. International Guy hat drei Gründer, aber von Bo und Royce erfahren wir nur sehr wenig. Ich hätte mir gewünscht auch ihre POV zu erhalten bzw. hoffe ich dass sie in den folgenden Bänden mehr Aufmerksamkeit erhalten. Die Figuren machten auf jeden Fall einen guten ersten Eindruck und waren mir sofort sympathisch. Ich freue mich also mehr über sie zu erfahren und womöglich finden sie auch noch die ein oder andere Herzensdame.

Alles in allem war ich zwar nicht gelangweilt vom Buch, aber eine herausragende Leistung liefert Audrey Carlan dieses Mal nicht ab. Es gibt zu viele Parallelen zu ihrer anderen Reihe „Calendar Girl“ und von der Authentizität des Buches wollen wir lieber nicht anfangen. Die Grundidee war gut, aber die Umsetzung lässt teilweise zu wünschen übrig. Für mich ist noch viel Potenzial vorhanden, aber ich bin gespannt auf die Folgebände. Apropos nächste Bücher…wenn ich ganz ehrlich bin, dann hätte mir auch ein Buch gereicht, weil ich nicht scharf auf ein ewiges Hin- und Her bin und es für mich auch gar keinen Grund gibt, warum dieses Reihe aus 4(!) Bänden bestehen soll. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich lieber nochmal über Mia und ihre Zeit als Escort Dame lesen, als mit den Jungs von International Guy durch die Welt zu reisen. Dennoch hege ich noch die Hoffnung, dass die anderen Teile vielleicht besser werden.


Fazit: Wenn man mal die Glaubwürdigkeit der Geschichte außer Acht lässt, dann liefert „Dream Maker – Sehnsucht“ einen guten Auftakt, der Lust auf mehr macht. Parker wächst einem auf jeden Fall ans Herz und man möchte schon wissen wie es weitergeht. Allerdings wirkt das Buch auch wie ein billiger Abklatsch der „Calendar Girl“ – Reihe, weshalb sich meine Begeisterung noch in Grenzen hält. Irgendwie wurde ich noch nicht hundertprozentig überzeugt um dem Buch mehr als 3,5 Sterne zu vergeben. Es war ein interessanter erster Teil, der aber nicht ohne einige Schwächen auskommt und eindeutig noch Luft nach oben hat.