Hätte ein spannendes Buch sein können...

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soetom Avatar

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Die Idee hinter dem Buch ist eigentlich total spannend. Die Anlage der Geschichte ist eigentlich gut. Aber leider gelingt es überhaupt nicht, aus diesen guten Grundlagen ein spannendes Buch zu machen. Zumindest für mich nicht.

Die Figuren bleiben extrem klischeehaft und für mich nie nachvollziehbar. Alle Charaktere scheinen extrem dumm zu sein - außer dem "Helden", der dafür scheinbar kein Talent hat, außer das alles schief geht. Alle sind derart eindimensional beschrieben, dass ich zu niemandem so etwas wie eine Bindung aufbauen konnte.

Dazu ist die Sprache besonders in den Dialogen eher eine Aneinanderreihung von Aussagen als Kommunikation zwischen zwei Personen. Noch dazu mit völlig unglaubwürdigen Sprüngen. So kommt ein " Ich hab echt Angst" ohne Übergang vor einem "Oh, der ist so süüüß...", quasi in einem Atemzug. Alles wirkt in etwa so, wie die " Dialoge" mit den computergesteuerten Figuren in den ersten Computerspielen: Figur anklicken - Aussage wird abgespült - Interaktion beendet.

Dass am Ende eigentlich keine der aufgetauchten Fragen wirklich beantwortet wird, soll wohl ein Cliffhanger für den angekündigten zweiten Teil des Falles sein. Für mich ist der Fall allerdings als cold case beendet. Zumal mit Alexander Burgers "Mein Reich komme" ein sehr ähnlicher Plott sehr lesenswert gelungen ist.