Interessante Thematik, ausbaufähige Story

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jazebel Avatar

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Die Thematik des Buches ist hochinteressant, eine virtuelle Traumwelt die sich aber echt und real anfühlt; sogar noch intensiver und noch schöner als die wahre Welt. Eine Art Luxusspielplatz für die gestressten Gemüter unserer Zeit. Was für eine Vorstellung!

Doch auch in diesem Utopia lauern Gefahren und Bedrohungen und mittendrin Nick Quentin, ein vom Leben gebeutelter Glücksritter, der im Konzern Dream On seine Chance auf ein geregeltes, ruhiges Leben wittert.

Das klingt alles erstmal hochinteressant und fängt gut an, nur merkt man beim Lesen oft dass es ein Erstlingswerk ist. Die Figuren sind alle ein bisschen stereotyp.Da haben wir die toughe, eigensinnige FBI-Ermittlerin Lena Delago und ihren männlichen Counterpart der ausnahmslos den arroganten Macho mimen muss. Nick bleibt ein bisschen blass und wirkt ein bisschen antriebsarm durch den Roman geworfen. Umso mehr werden Carlotta, eine Dream On-Angestellte und Nicks Boss Ian Farrow als liebenswürdig- nerdig bzw. kompletter Charakterversager überzeichnet. Darunter leidet der Roman massiv. Alles zu schwarz-weiß und zu stereotyp.

Auch die Handlung selbst hätte noch einmal auseinander gebaut und wieder straffer zusammengefügt gehört. Der Roman kann sich nicht so so recht eintscheiden. Ist er ein knallharter Actionthriller? Ein Mystery- Thriller a la Dan Brown oder doch eher eine Dystopie? Ich weiß es nicht, es ist mir nicht klar geworden. Auch der Sideplot um Nicks verstorbene Schwester wirkt irgendwie unlogisch und wenig durchdacht. Durch diese Ziellosigkeit entstehen Längen in der Geschichte in denen man sich zum Weiterlesen zwingen muss.

Von mir gibt es 3 Sterne für die faszinierende Storyidee, 2 Sterne muss ich leider wegen der dürftigen schriftstellerischen Umsetzung abziehen.