spannender, temporeicher Sci-Fi Thriller, der in einer fiktiven Traumwelt spielt und mich mitreißen konnte.

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Nikolas Stoltz – Dream on, Tödliche Träume

Nick Quentin ist auf dem Weg nach Las Vegas, sein Job als Traumdesigner soll ihn endlich auf den richtigen Weg bringen. Jack, ein alter Familienfreund holt ihn in die Firma „Dream on“, doch kurz darauf stirbt Jack eines unnatürlichen Todes... vermutlich während eines Besuchs in der Dreamsphere. Schnell ist ein Sündenbock gefunden, auf den sich das FBI einschiesst, nämlich Nick, der ohnehin in der Firma nicht gemocht wird. Sein direkter Vorgesetzter Ian Farrow hält ihn für einen Nichtsnutz, der Security Chef macht ihm schon in der ersten Minute klar, was er von Nick hält und die Assistentin der Geschäftsführung Lorena Carter ist über seine Anwesenheit ebenfalls nicht begeistert, ja anfänglich ist nicht mal Jacks Tochter Jessica, die er aus Kindertagen kennt, gut auf ihn zu sprechen. In Carlotta und Tom scheint er die einzigen Verbündeten in der Firma gefunden zu haben.
Dann kommt er einem ungeheuren Geheimnis auf der Spur und der tote Jack hat ihm eine Nachricht in der Dreamsphere hinterlassen. Doch schon bald wird Nick nicht nur in der realen Welt gejagt, auch in der virtuellen Welt hat er sich Feinde gemacht. Mächtige Feinde die nicht davor zurück schrecken ihn mit Alpträumen oder dem Tod zu drohen. Wer ist Freund oder Feind? Und wer verbirgt sich hinter den Avataren, denn in der Traumwelt ist alles möglich!

„Dream on, Tödliche Träume“ hat mich aufgrund des brisanten Themas neugierig gemacht, und nach der Leseprobe war ich mir sicher, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Allerdings wusste ich da noch nicht, das es eine Fortsetzung geben wird. Da aber fast alle Fragen bezüglich dieses Falls beantwortet werden, ist der kleine Cliffhanger für mich in Ordnung und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Der Autor hat einen flüssigen, temporeichen Schreibstil. Die Handlung ist spannend, es werden mehrere Handlungsstränge angefangen, die am Ende geschickt zusammen laufen. Es gibt neben der temporeichen Story jede Menge Überraschungen und Finten, weiterhin gibt es kleine Kapitelcliffhanger, die den Leser neugierig machen und man muss „nur noch ein Kapitel“ lesen. Dabei kann man richtig schön in die Geschichte abtauchen, die mit einer beklemmende, düsteren Atmosphäre belegt wurde.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wirken facettenreich und lebendig. Nick war mir von der ersten Seite an sympathisch, auch wenn er Fettnäpchen-Potenzial hat und wirklich nur wenig aus lässt. Das wirkt manchmal ungewollt nervig, denn wie kann eine einzige Person so viel schlechtes Karma anziehen. Es passt aber zu der Geschichte und zu seiner Figur.
Carlotta war trotz oder gerade wegen ihrer skurrilen Art eine Frau, die mich überzeugen konnte. Ein wenig nerdig, aber sympathisch und hatte das Herz am rechten Fleck.
Tom kam mir insgesamt in der Story zu kurz, er war zwar oft vorhanden, blieb aber fast bis zum Ende hin ein wenig blass. Vielleicht wird er in der Fortsetzung noch weiter beleuchtet.
Die FBI Agentin Lena hat eine sehr schöne Sichtweise in die Story gebracht, klug und tough, wird sie von ihren Vorgesetzten eher ruhig gestellt und einem Partner zugeordnet, der sie klein halten soll. Es hat mir viel Freude bereitet, hinter ihre Fassade zu blicken, die der Autor geschickt aufgebaut hat.

Zu bemängeln hätte ich nur wenig:
In der Dreamsphere ist alles möglich, so auch intimen Kontakt. Hier war mit das Thema etwas zu plump ausgearbeitet. Da diese zwei Szenen aber weder für die Handlung noch für die Spannung wichtig sind, kann ich da getrost drüber hinweg sehen.

Einige Fragen werden nicht beantwortet, aber dafür ist ja die Fortsetzung gedacht.

Und vielleicht könnte man bemängeln, dass das was Nick widerfährt einfach ein wenig „zu viel“ ist, was dadurch ein wenig von der Glaubwürdigkeit ablenkt. Aber da es sich hier um einen fiktiven Thriller mit Sci Fi Elementen handelt, ist das alles meckern auf hohem Niveau.

Hervorheben möchte ich die fantastisch beschriebenen Schauplätze und Handlungsorte, die mit sovielen Details ausgearbeitet wurden. Ich konnte mir während des Lesens die Welt in der Nick hineingeworfen wurde, sehr gut vorstellen. Toll.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, das Buch hat mich stellenweise gegruselt und auch nach dem Lesen hat mich die Traumwelt und ihre Möglichkeiten noch beschäftigt. Ich will mir gar nicht ausmalen, was alles möglich wäre, wenn dieses Buch mal Realität wird.

Das Cover ist in seiner Dezentheit schon ein Blickfang und würde es das Buch als Printversion geben, hätte ich sicherlich im Laden danach gegriffen.

Fazit: spannender, temporeicher Sci-Fi Thriller, der in einer fiktiven Traumwelt spielt und mich mitreißen konnte. 4 Sterne.