Grand Tour d’Horreur - aber sehr unterhaltsam

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Douglas ist einer von diesen bedauernswerten schlauen Naturwissenschaftlern, die wahnsinnig intelligent sind, die Formeln der Welt kennen und über die Materie, die die Welt zusammenhält, bestens Bescheid wissen. Was nicht durch einen korrekten Versuchsaufbau mess- und beweisbar ist, hat vor ihnen keinen Bestand. Und dann stellen sie nach Jahren fest, dass Menschen nun einmal nicht mathematisch funktionieren, Beziehungen nicht ausrechenbar sind, Kinder keine Re-Produktion im Sinne eines Klons darstellen - ja, dass sie selbst auch nur ein Mensch sind. Dann stehen sie vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens und müssen einsehen, dass die Theorie doch arg grau ist, treuer Freund, doch grün des Lebens goldener Baum.

Douglas plant die Grand Tour für seien Familie, drei auf Reisen: er, seine Frau Conny und sein Sohn Albie. Gattin und Nachwuchs entgleiten dem Planer allerdings, und die Tour wird zu einer Serie peinlicher Katastrophen. Und dennoch: Die Katastrophen führen auch zur Erkenntnis, im Schlimmsten entdecken sich die Beteiligten neu und das Leben der Drei bekommt eine Wendung, die witzig und einfallsreich ist. Douglas‘ Blick zurück auf sein Leben offenbart einen ziemlichen Trauerklos, zu dem er sich mehr und mehr entwickelt hatte, weshalb sein Prozess der Selbsterkenntnis, seine Versuchssprünge über den eigenen Schatten spannend zu lesen sind.

Ich mag Nicholls‘ Romane, und dieser bildet keine Ausnahme!