Drei Frauen im R4 - herrlich

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gelinde Avatar

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Drei Frauen im R4, ein Roman von Christine Weiner

Schon alleine das Cover ist klasse.
Das Bild der drei Frauen zeigt pure Lebenslust, aber es lässt doch auch schon erahnen, dass jede ihre Eigenheiten und ihren eigenen Charakter hat.
Das Buch fühlt sich durch die erhabene Schrift und das glatte „Bild“ einfach super an.

Stell dir vor, es ist wieder 1981 – und wir müssen mitmachen

Auf ihrer gemeinsamen Feier zum 50. Geburtstag bekommen die Freundinnen Trudi, Nele und Renate eine Reise geschenkt.
Der Clou: sie sollen ihre geplatzte Italienreise von 1981 nachholen, Mit einem alten R4, Latzhosen- also Klamotten von damals, Kassetten, Zelt und Schlafsack, sowie einer mickrigen Reisekasse – also Kernseife und Ravioli.
Handys, iPods und Kreditkarten, sowie Hotels und Autobahnen etc. sind tabu.
Werden die drei Damen unseres Konsumzeitalters die Reise zurück in die Vergangenheit antreten?
Werden sie die Regeln einhalten?
Werden sie ihr Ziel erreichen?

Auch ich habe meinen 50. Geburtstag knapp hinter mir und war sofort nach den ersten paar Seiten mit meinen Gedanken in der Vergangenheit.
Wenn ich von „Drum-Tabak“, Hannes Wader – Heute hier, morgen dort, oder der Marke „Fruit of the Loom“ lese.

Der Schreibstil ist klasse, es gibt die tollsten Wortspiele, Gedankenspiele und Redewendungen, da musste ich doch sehr oft einfach laut heraus lachen.
Hier zwei Zitate (ich hoffe doch dass sie auch wenn sie aus dem Zusammenhang herausgerissen sind zeigen wie toll das Buch geschrieben ist).
- ..während Nele die richtigen Töne auf der Flöte wünschelrutetet,…
(also sie versuchte dir richtigen Töne zu treffen)
- Sind in der Tube auf Krawall gebürstete Ameisen versteckt?
(nach dem Auftragen der Creme hat die Haut gebrannt wie Feuer)

Es ist herrlich wie unterschiedlich die drei Freundinnen an die Reise herangehen und was sie so alles erleben.
Ich bin mir sicher, ich hätte die „Regeln“ schon am ersten Tag gebrochen bzw. boykottiert.
Es geht aber auch ans „Eingemachte“ und die drei Freundinnen kommen sich so nach und nach wieder sehr Nahe und sie erzählen sich erst zögernd und dann doch sehr befreit von ihren tiefgreifenden Problemen.

Es ist herrlich über so eine Freundschaft zu lesen. Da bin ich glatt ein bisschen neidisch geworden.
Hier an dieser Stelle ein „Dankeschön“ für dieses tolle Buch an die Autorin.