Leider selten lustig

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melange Avatar

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Zum Inhalt: Die drei Freundinnen Renate, Nele und Trudi (die Ich-Erzählerin des Romans) bekommen zum gemeinsamen 50. Geburtstag von Renate und Neles Töchtern eine Reise geschenkt. Die Reise, die die drei vor 30 Jahren nicht zu Ende führen konnten. In 80er Jahre Klamotten und Ausrüstung und mit dem Budget von damals schlagen sich die drei Richtung Italien durch und stranden dabei ziemlich lange in der Schweiz.

Zum Cover: In positivem Orange und Comicstil macht die Aufmachung Appetit auf eine lustige Reise.....

Mein Eindruck: .... die diese aber über weite Strecken nicht ist. Gerät der Beginn zwar überdreht, aber glaubhaft, wirken die folgenden Episoden eher gekünstelt und zum Teil sogar krampfhaft bemüht. Alleine die Jünglinge, die den Weg der "älteren" Damen pflastern, - fast wie das Wunschdenken vieler alternder Hollywooddarsteller (welche bei ihren selbstinszenierten Werken ihrer guten Seele wegen von 20jährigen Schönheiten angebaggert werden), nur eben umgekehrt und genauso falsch. Zusätzlich enttäuscht, dass die Erwartungshaltung (wie läuft es in Italien?) nicht bedient wird, sondern dass die Damen schon in der Schweiz hängenbleiben, weil sich drei gestandene Frausbilder tagelang leimen lassen, was ebenfalls in das Reich der Fantasie gehört. Nun ist Fantasie in einem fiktiven Roman an sich nichts Schlechtes, aber hier läuft sie überbordend in die falsche Richtung. Die Nebenfiguren auf der Reise wirkten dabei wie Karikaturen und nicht wie echte Menschen.
Starke Momente hat der Roman, wenn die Freundschaft und tiefe Verbundenheit der Frauen thematisiert wir und die Damen Einsicht in ihr Innenleben gestatten.

Fazit: Im Endeffekt trifft das Buch nicht meinen Sinn für Humor, die ernsthaften Teile sind jedoch gut. Deshalb drei Sterne