Titel und Leseprobe versprachen mehr

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regina maria Avatar

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 Auf ihrer gemeinsamen Feier zum 50. Geburtstag bekommen die Freundinnen Trudi, Nele und Renate (von den Renates Töchtern) eine Reise geschenkt. Nele, Trudi und Renate kennen sich schon 40 Jahre. Sie hatten 1982 eine Reise nach Italien geplant die dann platzte. Warum wird im Buch nicht erwähnt – sehr schade.

 Ohne Handy, Laptop, Navi sowie Kreditkarten und nur mit einer sehr schmalen Reisekasse sollen sie in einem roten R4 nach Italien reisen. Diese Reise sollen sie auch noch der in Kleidung der 80er Jahre machen. Mit Musik und Lesestoff der 80er Jahre (Hannes Wader, Ina Deter etc.). in einem R4 der mit  Aufklebern der damals angesagten Slogans beklebt worden.

Die Regeln der Reise wurden von Renates Töchtern aufgestellt. Ohne auch nur auf ein kleines Zugeständnis auf die Ist-Zeit. Renate und Nele sind voll begeistert während Trudi das ganze sehr Skeptisch betrachtet. Es ist nicht die Fahrt mit den drei Freundinnen nach Italien sondern das wie –was Trudi bekümmert. Die Route wird nach der Karte von 1982 gefahren. Hotel oder Pension sind vorgesehen, dafür das kleine Zelt von 1981.

Renate ist Lehrerin und braucht angeblich keinen Mann mehr, Nele Kindergärtnerin, alleinerziehend und Trudi ist im Management beschäftigt und lebt mit Wolfgang zusammen.

Als sie dann endlich zu Dritt nach Italien aufbrechen wird Trudi wegen Fluchtgefahr auf die Rückbank verbannt und jede Bemerkung von ihr wird von Nele oder Renate kritisiert. Renate war mir durchgehend unsympathisch, Nele und Trudi wechselnden Mal von undurchschaubar zum Fähnchen im Wind.

Im ersten Drittel des Buches hatte ich schon gedacht die Mädels verkrachen sich und jede sieht alleine zu wie sie nach Italien kommt und Versöhnung am Meer. Doch sie meistern diese Reise wenn auch in recht überzogener Handlung. Schon alleine dass sie im Rote-Kreuz Kleiderladen ohne Hirn und Verstand sich bereit erklären einen Hund in die Schweiz überführen sollen. Auch wie das Trio sich in Luzern benimmt ist peinlich zu nennen, beginnend mit dem free hug Happening bis hin zur Straßenmusik – hier wird das 80er Jahre Klischee überstrapaziert – hier war das Lesen kein Vergnüge. Eine gegenseitige Beichte was in ihrem Leben falsch läuft bzw. wie es tatsächlich im Alltag von Renate und Nele aussieht lässt Trudi ohne Not dazu bringt ihr Leben komplett ändern zu wollen. Das lässt die Geschichte etwas aus dem Ruder laufen. Sie wirkt unglaubwürdig (auch wenn es ein Roman ist) besonders da die Freundinnen sich doch angeblich mehrmals im Jahr, insbesondere an Weihnachten  treffen – die wichtigsten Ding nicht untereinander kommunizieren und das erst auf dem See in Luzern geschehen muss. Am Ende ist Freundschaft für die drei, die immer bleiben würde.