Das Flüstern der Linden im August

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Anne Stern, die mit ihrer Fräulein Gold-Reihe schon eine eindrucksvolle Figur erschaffen hat, die unvergessen bleibt, hat es wieder getan. In „Drei Tage im August“ ist mit Elfie ist wiederum eine Figur da, der man als Leser gerne durch das Buch folgt. Sie hat allerdings ihre Eigenheiten. Und es ist eine schwere Zeit, in der sie ihre Chocolaterie in Berlin betreibt.
Eine weitere wichtige und wohl auch exemplarische Figur ist der Buchhändler Franz, jüdischer Herkunft, der in dieser Zeit natürlich große Probleme hat.
Weitere Figuren werden gezeigt, darunter Lieferjungen, ein Dienstmädchen und ihre alte Herrin, ein Portier, ein Barbesitzer und weitere, die insgesamt das Berlin der Zeit abbilden.
Anne Sterns Beschreibungen erschaffen unvermittelt ein Gefühl für die Situation.
Die Autorin hat außerdem eine gute Form des Erzählens gefunden. Viele Passagen enthalten Elfies Besuche bei der alten Madame Conte, die ihr die Geschichte ihres Lebens erzählt. Das nimmt weite Strecken der Handlung ein.

Ich habe das Hörbuch gehört. Es wird von der vielfach bewährten Sprecherin Vera Teltz gelesen, die mich schon oft begeistert hat. Ich halte sie momentan für die Beste des Genres. Sie verleiht den Figuren stimmlich die treffende Stimmung, die überwiegend ruhig gehalten ist.
Natürlich schon ungewöhnlich, aber auch originell, wenn in diesen Buch sogar die Linden sprechen.